"Schwarzer Schabbat"

Blutige Chronologie des Schreckens am 7. Oktober

Der Angriff der Hamas am 7. Oktober 2023 markierte eine Zäsur in Israels Geschichte und löste den bis heute andauernden Gaza-Krieg aus.
Newsdesk Heute
07.10.2025, 05:33
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Es war ein Überfall, der als "Schwarzer Schabbat" in die israelische Geschichte eingegangen ist: Mehr als tausend Kämpfer der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas haben Israel am frühen Morgen des 7. Oktober 2023 gleichzeitig zu Wasser, zu Land und aus der Luft angegriffen. Panik und Verwirrung waren riesig.

Es hat gedauert, bis der genaue Ablauf des grausamen Überfalls klar war. Hier findest du die Chronologie des schwersten Angriffs auf Israel seit der Staatsgründung. Dabei wurden auf israelischer Seite 1.219 Menschen getötet und 251 als Geiseln verschleppt. Der Überfall löste den bis heute andauernden Gaza-Krieg aus.

Überraschungsangriff im Morgengrauen

Um 6.29 Uhr Ortszeit am Schabbat, dem jüdischen Ruhetag, der an diesem Tag auch noch mit dem jüdischen Feiertag Simchat Tora zusammengefallen ist, hat die israelische Armee bemerkt, dass tausende Raketen aus dem Gazastreifen auf israelische Gemeinden nahe der Grenze abgefeuert wurden. Die Hamas hat ihre Offensive "Operation Al-Aksa-Flut" genannt – das ist eine Anspielung auf die Al-Aksa-Moschee im von Israel annektierten Ost-Jerusalem. Das Raketenabwehrsystem "Iron Dome" war mit dem massiven Beschuss schnell überfordert.

Zur selben Zeit sind Hamas-Kämpfer – laut eigenen Angaben 1.200 Mann – mit Motorrädern, Pick-ups und sogar Motor-Gleitschirmen über die Grenze gekommen. Mit Sprengstoff und Bulldozern haben sie die Befestigungsanlage zwischen dem Gazastreifen und dem Süden Israels durchbrochen und fast 50 verschiedene Orte angegriffen. Darunter waren Kibbuzim, israelische Armeestützpunkte rund um den Gazastreifen, die Stadt Sderot und das Nova-Musikfestival.

Die von der Hamas angeführten militanten Palästinenser haben allein beim Nova-Festival mehr als 370 junge Menschen getötet. In den Kibbuzim und Ortschaften sind sie von Tür zu Tür gegangen, haben Massaker an den Bewohnern verübt und deren Häuser niedergebrannt. Laut einem UN-Bericht haben die Angreifer einige ihrer Opfer vergewaltigt.

Langsame Reaktion der Armee

Um 8.30 Uhr hatte die Hamas sechs Militärstützpunkte entlang der Grenzanlage gestürmt. Die Menschen in den überfallenen Kibbuzim mussten sich stundenlang allein gegen die Angreifer wehren, denn die Armee kam nur langsam zu Hilfe. Später haben die Bewohner erzählt, wie sie zur Verteidigung zu allen möglichen Waffen gegriffen oder verzweifelt in Schutzräumen ausgeharrt haben, während die schwerbewaffneten Angreifer versucht haben, die Türen aufzubrechen.

Im besonders schwer getroffenen Kibbuz Beeri sind die ersten israelischen Soldaten "ab 13.30 Uhr" eingetroffen, wie es in einem Bericht der Armee heißt. Erst um 16.15 Uhr kam eine ganze Armeedivision, hat die Überlebenden in Sicherheit gebracht und die Kontrolle über den verwüsteten Kibbuz zurückerlangt. Gegen 18 Uhr hat die Armee bekanntgegeben, dass sowohl Zivilisten als auch Soldaten von den Hamas-Angreifern in den Gazastreifen verschleppt wurden.

251 Menschen als Geiseln verschleppt

Die Hamas hat am 7. Oktober insgesamt 251 Menschen als Geiseln genommen, darunter 43 auf dem Nova-Festival und mindestens 76 aus dem grenznahen 400-Einwohner-Kibbuz Nir Oz. Manche von ihnen waren laut israelischer Armee schon tot, als die islamistischen Angreifer sie in den Gazastreifen verschleppt haben.

Aus dem ebenfalls schwer verwüsteten Kibbuz Kfar Aza wurden 19 Einwohner verschleppt. Aus dem Kibbuz Beeri, der am Tag vor dem Hamas-Angriff sein 77-jähriges Bestehen gefeiert hat, haben die Angreifer 30 Einwohner in den Gazastreifen entführt.

"Wir befinden uns im Krieg"

Um 11.34 Uhr hat sich Regierungschef Benjamin Netanjahu in einer Fernsehansprache an seine Landsleute gewandt und erklärt: "Wir befinden uns im Krieg." Am Nachmittag hat das Militär 360.000 Reservisten einberufen, um die 170.000 Soldaten der Armee zu unterstützen.

Schon am Vormittag hat Israel mit Bombardements des Gazastreifens begonnen, in dem 2,4 Millionen Menschen dicht gedrängt leben und von dem aus die Hamas ihren Angriff gestartet hat. Der erste Luftangriff fand um 10.39 Uhr statt, wie ein Journalist der Nachrichtenagentur AFP berichtet hat.

Auch in der Nacht hat die Armee weiter nach Hamas-Kämpfern gesucht. Aus Angst vor weiteren Hamas-Attacken haben sich die Menschen in Israel in ihren Häusern eingeschlossen, viele Straßen sind leer geblieben. Am 10. Oktober hat die Armee verkündet, wieder die volle Kontrolle über alle überfallenen Gebiete zu haben. In einem späteren Bericht hat die Armee ihr "völliges Versagen" an jenem Tag eingeräumt.

Bilanz 2025

Inzwischen hat die seit zwei Jahren andauernde israelische Militäroffensive gegen die Hamas den Gazastreifen verwüstet. Nach Angaben des Hamas-Gesundheitsministeriums wurden mehr als 66.000 Menschen getötet, ein Großteil davon Zivilisten. Die Angaben können nicht unabhängig überprüft werden.

Noch immer sind 47 Geiseln in der Gewalt der Hamas und verbündeter militanter Gruppen. Allerdings sind laut Einschätzung der israelischen Armee nur noch 22 von ihnen am Leben.

{title && {title} } red, {title && {title} } 07.10.2025, 05:33
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