Angst vor Radarstrafen

"Da steigt Blutdruck!" – Ärger über langsame Autofahrer

Weil viele in Traun aus Angst vor Radarautos schleichen, machen sich jetzt verärgerte Lenker auf Facebook Luft.
Peter Reidinger
14.10.2025, 05:00
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Mit heulenden Motoren, quietschenden Reifen und gefährlichen Überholmanövern war in Traun vor gut zwei Jahren endgültig Schluss. Bürgermeister Karl-Heinz Koll (ÖVP) reagierte auf die massiven Raser-Probleme mit einem eigenen Radarauto, das seit Herbst 2023 für Ordnung sorgen sollte. Und das tat es auch: Allein im ersten Monat wurden 7.800 Strafen verhängt – trauriger Rekord damals: 99 km/h in einer 30er-Zone.

Kolls Ziel war aber nie der Strafzettel-Regen, sondern: "Bewusstseinsbildung". Und die scheint gewirkt zu haben. Seine Bilanz nach zwei Jahren: "Alle fahren viel langsamer. Das ist für die Sicherheit großartig." Viele würden sogar in 50er-Zonen nur noch 30 km/h fahren – "aus Angst vor dem Radar".

Doch genau das bringt jetzt neue Probleme mit sich. In der Facebook-Gruppe "Was ist los in Traun" machen Leser ihrem Ärger Luft – und zwar nicht über Raser, sondern über Schleicher.

Ein User schreibt: "Diesen Artikel kann ich nur bestätigen 90% der Fahrer fahren von St. Martin bis Traun Zentrum 30 km/h eigentlich eine Verkehrsbehinderung! Traurig wenn man in der 50er Zone Regelkonform überholen kann/muss! Danke für nichts!"

"Da steigt der Blutdruck an"

Auch ein anderer ärgert sich über den stockenden Verkehr: "Kann das bestätigen. Von Sankt Martin nach Traun / Weidfeldstraße wird gekrochen. Ein 50er wär schon super, aber wenn man dann mit einem 30er hinterher fahren muss, steigt der Blutdruck an. Von Traun Richtung Marchtrenk ist’s dagegen genau andersrum. Wenn man da mit einem erlaubten 70er fährt, überholen sogar sämtliche LKW. Da bist mit einem 80er noch zu langsam."

Während andere User meinen, es würden viele noch immer zu schnell fahren, gibt es also schon viel Kritik an "Schleichern". Die Meinungen in der Community sind darüber sind gespalten: Während sich Familien über mehr Sicherheit freuen, klagen andere über ein neues Risiko – nämlich Frust, Überholmanöver und stockenden Verkehr. Dass die Stadt durch die sinkenden Radarstrafen jetzt auch weniger Einnahmen hat, sei laut Bürgermeister Koll zweitrangig: "Es geht hier nicht ums Geld, sondern um die Sicherheit."

{title && {title} } rep, {title && {title} } Akt. 14.10.2025, 05:29, 14.10.2025, 05:00
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