Zum ersten Mal müssen Besucher in der Weihnachtszeit Eintritt zahlen, um eine der bekanntesten Touristenattraktionen Italiens zu sehen: die berühmte Bronzefigur der Julia in Verona. Die Stadt erhebt bis zum 6. Jänner eine Eintrittsgebühr von 12 Euro, wie lokale Behörden bestätigten.
Bisher mussten Besucherinnen und Besucher nur für das angeschlossene Museum zahlen - das kostet 22 Euro. Die Tickets gibt es nur online und mit einem Zeitfenster.
Betreiber und Stadtverwaltung begründen die Maßnahme damit, den großen Andrang zur Weihnachtszeit regulieren und den historischen Stadtraum besser schützen zu wollen. Verona gehört zu den meistbesuchten Städten Italiens – nicht zuletzt wegen der Shakespeare-Legende von Romeo und Julia.
Reiseleiter und Touristiker vor Ort zeigen sich überrascht und teils verärgert über die kurzfristige Einführung der Gebühr. Besonders bemängelt wird, dass die Maßnahme ohne vorherige öffentliche Diskussion eingeführt worden sei und viele Reisende damit nicht gerechnet hätten. Einige sehen darin eine zusätzliche Hürde für den Kulturtourismus, der gerade in der oft ruhigeren Winterzeit eine wichtige Einnahmequelle für die Stadt darstellt.
Die Eintrittsregelung in Verona reiht sich ein in eine Reihe ähnlicher Maßnahmen in Italien. So erhebt die Stadt Venedig seit 2024 Eintrittsgebühren von Tagesbesuchern an vielen Tagen im Jahr, um den Massentourismus zu steuern und Einnahmen zur Pflege der historischen Infrastruktur zu generieren. Auch dort müssen Besucher zahlen, wenn sie kurzfristig buchen oder nur für kurze Aufenthalte in die Lagunenstadt kommen.