Wut statt Wetterbericht! Jörg Kachelmann, bekannt für seine direkte Art, holt auf Twitter und im "BILD"-Interview zum Rundumschlag aus. Sein Ziel: unsinnige Hitzetipps, die laut ihm "Menschenleben kosten".
Medien wie ARD und BILD sowie Behörden hätten mit ihren Empfehlungen komplett versagt. "Alles verrammeln – das ist passive Sterbehilfe", so der 66-Jährige. Und weiter: "Nasse Handtücher aufhängen – aktive Sterbehilfe!"
Statt kühlender Wirkung würden solche Maßnahmen die Luftfeuchtigkeit in Wohnungen erhöhen – mit gefährlichen Folgen für ältere Menschen. Besonders stößt sich Kachelmann am Mythos geschlossener Fenster: "Wann ist dieses Wissen verloren gegangen?", fragt er.
Früher sei es selbstverständlich gewesen, Durchzug zu machen – heute gelte das als Tabu. "Das bringt Leute um", warnt er eindringlich. Sein Tipp: Fenster öffnen, Luftzirkulation zulassen, Feuchtigkeit vermeiden.
Im Interview mit der deutschen Boulevardzeitung hält sich Kachelmann nicht zurück und nimmt sich bewusst kein Blatt vor dem Mund. "Ich kann nicht einfach zugucken und werde das wahrscheinlich bis zum bitteren Ende durchziehen."
Und weiter: "Aber dieses BILD-Interview wird jetzt alles ändern und wenn es unerwarteterweise nicht alles ändert, werde ich weitermachen und versuchen, ein paar Omas und Opas zu retten", stellt der Wetter-Experte klar und sagt auch:
"Es wird halt im Schnitt immer wärmer. Es gibt Sachen, die 'Jahrhundert' sind, zum Beispiel, wenn ich an die 30 Grad im Mittelmeer denke. Oder dass es an vielen Orten noch nie so eine hohe Tiefsttemperatur gab."
Das Problem werde laut Kachelmann aber ohnehin "weniger die Hitze sein", sondern vielmehr das, was gerade in den Alpen passiert: "Luftmassen, die so viel Wasser drin haben wie seit 100 Jahren nicht. Wenn das runterkommt, werden mal eben ganze Dörfer weggeschwemmt."