Für viel Aufregung sorgen derzeit die am Freitag publik gewordenen Pläne von Arbeitsministerin Korinna Schumann, was die Pensionen betrifft. Das Antrittsalter für die Frühpension soll erhöht, das Arbeiten im Alter attraktiviert werden, außerdem gibt es mit der Teilpension ein völlig neues Modell – alle Maßnahmen hier.
Wirtschaftsminister Wolfgang Hattmannsdorfer (ÖVP) versucht, die hitzige Diskussion um dieses heikle Thema etwas zu beruhigen. "Der demografische Wandel ist die Schicksalsfrage für unseren Wohlstand. Heute kommen auf zehn Menschen, die in Pension gehen, nur noch sechs, die in den Arbeitsmarkt nachrücken – bei gleichzeitig dritthöchster Abgabenquote auf Arbeit in der EU. Wenn wir hier nicht gegensteuern, gefährden wir unseren Wirtschaftsstandort und unser Pensionssystem gleichermaßen", erklärt er nüchtern.
Angesichts des demografischen Wandels brauche es jetzt einfach langfristige Lösungen. "Österreich steht am Scheideweg und wir dürfen nicht tatenlos zusehen, wie unsere Wirtschaftskraft unter einem nicht zukunftsfähigen Pensionssystem leidet. Wenn wir länger leben, müssen wir auch länger arbeiten. Mehr gesunde Lebensjahre müssen sich in mehr geleisteten Arbeitsjahren widerspiegeln – alles andere wäre weder ökonomisch noch sozial verantwortbar", so Wirtschaftsminister Hattmannsdorfer.
Nicht nur das: Arbeiten im Alter soll laut dem Minister generell zur Normalität werden – allerdings mit Betonung auf fair, flexibel und leistungsorientiert. Dafür brauche es gezielte (steuerliche) Anreize und moderne Modelle, wie etwa die angekündigte Teilpension.
"Teilpension statt Frühpension – das ist der Weg. Wer länger arbeitet, muss am Ende mehr haben. Das ist leistungsgerecht, wirtschaftlich sinnvoll und sozial fair", stellt der Minister klar. Die schrittweise Anpassung der Korridorpension ist der erste Schritt. Sollte sich bis 2030 zeigen, dass die Ziele nicht erreicht werden, sind weitere Reformen vorgesehen.
"Wir müssen das faktische Pensionsantrittsalter erhöhen. Alles andere wäre unehrlich gegenüber den kommenden Generationen und eine Gefahr für unseren Wohlstand. Wenn die jetzt gesetzten Maßnahmen nicht ausreichen, werden weitere Reformen folgen müssen", so Hattmannsdorfer abschließend.
Auf diesen Aspekt verweist auch Außenministerin und Neos-Chefin Beate Meinl-Reisinger. "Wir mobilisieren damit Milliarden für Konsolidierung und dem Ziel einer Entlastung", schreibt sie auf Twitter. "Mit einem Nachhaltigkeitsmechanismus sichern wir die Pensionen für die Zukunft über die Legislaturperiode hinaus und schaffen damit Verlässlichkeit für zukünftige Generationen!"