Während so mancher noch den langen Sommernächten nachtrauert, freuen sich Himmelsgucker im Oktober über längere Nächte und damit mehr Zeit, den Sternenhimmel zu beobachten. Und das lohnt sich. Denn der Orioniden-Meteorstrom dürfte dieses Jahr – Mond sei Dank – für besondere Wow-Momente sorgen.
Die Orioniden sind ein Meteorstrom, dessen Bahn die Erde vom 2. Oktober bis zum 7. November kreuzt. Sie sind bekannt für ihre Helligkeit, und viele davon sind sogenannte Feuerkugeln, das heißt, sie ziehen einen Schweif hinter sich her. Dadurch sind sie gut zu sehen.
Die Orioniden scheinen aus dem Sternbild Orion zu kommen, was ihnen ihren Namen gab. Tatsächlich handelt es sich dabei aber um winzige, meist nur wenige Milligramm schwere Gesteins- oder Staubteilchen, die der Halleysche Komet auf seiner Bahn durch unser Sonnensystem hinterlassen hat.
Kreuzt die Erde nun diese Staubspur, ionisieren diese Kometenüberreste beim Kontakt mit der Atmosphäre vor dem Verdampfen Luftmoleküle, was zum sogenannten Rekombinationsleuchten führt. Übrigens: Auch die im Mai sichtbaren Eta-Aquariiden sind eine Hinterlassenschaft des Halleyschen Kometen.
Das Sternbild Orion geht etwa um 23 Uhr im Osten auf und steht kurz vor der Morgendämmerung im Süden am höchsten. Man muss aber nicht direkt ins Sternbild schauen, die Sternschnuppen sind am ganzen Himmel sichtbar.
Der Höhepunkt des Meteorstroms wird für die Nacht vom 21. auf den 22. Oktober erwartet. Das Besondere in diesem Jahr: Es herrscht in dieser Nacht Neumond, es wird also richtig dunkel sein.
Im Oktober sind am Sternenhimmel nicht nur die Orioniden zu sehen. Weitere Meteorströme werden den Himmel, wenn auch in deutlich geringerem Masse, erleuchten. Es sind dies:
➤ Draconiden (6. bis 10. Oktober; Maximum: 8. Oktober; ca. 1–10 Meteore pro Stunde. Bemerkung: am 7. Oktober ist Vollmond, was die Beobachtung stört)
➤ Delta-Aurigiden (10. bis 18. Oktober; Maximum: 11. Oktober; ca. 2 Meteore pro Stunde)
➤ Epsilon-Geminiden (14. bis 27. Oktober; Maximum: 18. Oktober; ca. 3 Meteore pro Stunde. Bemerkung: sind kaum von den Orioniden zu unterscheiden)
➤ Leonis-Minoriden (19. bis 27. Oktober; Maximum: 24. Oktober; ca. 2 Meteore pro Stunde)
➤ Nördlichen Tauriden (20. Oktober bis 10. Dezember; Maximum: 12. November; ca. 5 Meteore pro Stunde. Bemerkung: zum Teil besonders grosse Meteore führen zu hellen Feuerkugeln)
Vom 6. bis 30. November werden dann die Leoniden erwartet, Anfang Dezember sind die Geminiden am Himmel zu sehen.
Nein, die Sternschnuppen sind – ein klarer Himmel vorausgesetzt – mit bloßem Auge zu sehen. Am besten sucht man sich einen dunklen Ort mit guter Rundumsicht abseits von Lichtverschmutzung und gibt seinen Augen etwa eine halbe Stunde Zeit, um sich an die Dunkelheit zu gewöhnen.