Humorige Fakten

Haha, hihi! Warum Lachen ansteckend ist

Lachen verbindet: Warum wir einfach nicht widerstehen können und welchen sozialen Hintergrund das Kichern hat.
Heute Life
01.10.2025, 07:07
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Im Kabarett sitzen, eine Komödie sehen, wenn einer einen guten Witz erzählt: All das sind Situationen, in denen Lachen erwünscht und erwartet wird. In einem ruhigen Moment in der Kirche? Nicht so. Aber wie auch beim Gähnen: Wenn man jemanden herzlich lachen hört, möchte man manchmal gern mitlachen. Ist Lachen also ansteckend? Die kurze Antwort lautet: Ja. Aber hinter Lachen steckt noch so viel mehr.

"Alle Emotionen sind ansteckend"

"Eigentlich sind alle Emotionen ansteckend", sagte Dr. Sandi Mann, Mitglied der British Psychological Society, gegenüber IFLScience. "Wir sind darauf ausgelegt, die Emotionen anderer Menschen wahrzunehmen." Es ist Teil unserer Evolution und etwas, das wir mit anderen Säugetieren teilen. Es ist allgemein bekannt, dass Affen – unsere nächsten Verwandten – auf eine bemerkenswert menschenähnliche Weise lachen.

Neuere Forschungen haben sogar ergeben, dass Affen möglicherweise einen Sinn für Humor haben und sich gern gegenseitig necken. Eine Studie aus dem Jahr 2021 kam zu dem Schluss, dass 65 verschiedene Tierarten Anzeichen von "Spiellauten" aufweisen, die das Lachen von Menschen imitieren, wenn wir Spaß haben – hauptsächlich Säugetiere, aber auch einige Vögel.

Tatsächlich ist Lachen ein so grundlegender Teil des Menschseins, dass es Sprache und Kultur übersteigt – es gibt keine einzige bekannte Gemeinschaft von Menschen auf der Erde, die nicht lacht.

Soziale Bindungen und Endorphine: Warum Lachen gut für uns ist

Ein Grund dafür, dass sich ein Lachen so leicht ausbreitet, ist, dass geteilte Emotionen ein wesentlicher Bestandteil sozialer Bindungen sind. Eine 2022 erschienene Arbeit von Robin Dunbar, emeritierter Professor für Evolutionspsychologie an der Universität Oxford, untersuchte dies genauer.
Fellpflege – ein soziales Verhalten, das wir vor allem mit Affen und Menschenaffen assoziieren, das aber in der gesamten Tierwelt zu beobachten ist – kurbelt die Produktion von Endorphinen im Gehirn an. Diese Botenstoffe lindern Schmerzen und sorgen für ein allgemeines Wohlbefinden. Dunbar führte einige Belege dafür an, dass Lachen eine ähnliche Wirkung hat, mit dem zusätzlichen Vorteil, dass es weniger intim und zeitaufwendig ist als Fellpflege. Daher lachen Menschen ständig miteinander, aber man sieht uns heutzutage nur noch selten dabei, wie wir uns gegenseitig Läuse aus den Haaren zupfen.

(Galgen-)humor hilft Stress abzubauen

Schwarzer Humor, auch "Galgenhumor", werden oft als Bewältigungsstrategie verwenden – das ist unter Menschen üblich, die beruflich regelmäßig belastenden Situationen ausgesetzt sind. "Medizinisches Personal und Rettungskräfte nutzen Humor besonders häufig, um den Auswirkungen von Stresssituationen entgegenzuwirken. Dies trägt zur Widerstandsfähigkeit einer Person im Umgang mit Stresssituationen bei", schrieb Sarah Christopher in einem Artikel aus dem Jahr 2015. Im medizinischen Bereich können nicht nur die Mitarbeiter, sondern auch die Patienten von einer Portion Lachen profitieren – wie bereits erwähnt, wirkt es schmerz- und stresslindernd.

Lachen ist gesund, weil es Stresshormone wie Cortisol reduziert, Glückshormone wie Endorphine freisetzt, die Schmerztoleranz erhöht, das Immunsystem stärkt, das Herz-Kreislauf-System anregt und die Stimmung verbessert. Es trainiert zudem Muskeln im Gesicht und Bauch, erhöht die Sauerstoffaufnahme und kann das Wohlbefinden sowie die mentale Gesundheit steigern.

„Eigentlich sind alle Emotionen ansteckend“

Die vielen Facetten des menschlichen Lachens

Was uns zum Lachen bringt, ist ein interessantes Phänomen. "Es gibt eine ganze Reihe verschiedener Kategorien, die uns zum Lachen bringen. Manche Dinge passieren ganz spontan, und man muss quasi dabei sein, um sie lustig zu finden. Andere Dinge, über die wir lachen, sind Dinge, die nicht zusammenpassen", so Dr. Mann. Manchmal lachen Menschen in Situationen, in denen sie es eigentlich nicht sollten, beispielsweise nach einer schlechten Nachricht. Dr. Mann rät jedoch, in solchen Situationen nicht zu streng mit sich selbst zu sein: "Man fühlt sich zwar schrecklich, aber eigentlich ist es nur ein Stressabbau."

Humor kann den Unterschied machen

Gut platzierter Humor kann den Unterschied zwischen einem Job und einer Absage ausmachen oder ein zweites Date sichern. Ein Witz kann das Eis brechen oder eine Bindung zwischen Menschen schaffen, die sich vorher nicht verstanden haben. Tatsächlich kann die Beschäftigung mit dem Humor, der in der Psychologie manchmal vernachlässigt wird, Einblicke in viele Aspekte des menschlichen Charakters geben.
Lachen ist – wie viele andere Ausdrucksformen menschlicher Emotionen – definitiv ansteckend. Doch im Gegensatz zu Fußpilz oder Masern ist Lachen eine Krankheit, die man gern weiterverbreitet.

{title && {title} } red, {title && {title} } 01.10.2025, 07:07
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