Otrovertierte blühen in Einzelgesprächen mehr auf als in gesellschaftlichen Zusammenkünften.
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Persönlichkeitsstudien haben Menschen jahrzehntelang in die Kategorien introvertiert, extrovertiert und ambivertiert eingeteilt. Viele sind jedoch der Meinung, dass diese Bezeichnungen ihre sozialen Tendenzen nicht vollständig erfassen.
Was sind Otrovertierte?
Der von dem amerikanischen Psychiater Dr. Rami Kaminski geprägte Begriff "otrovertiert" schließt diese Lücke und beschreibt Personen, die sich keiner sozialen Gruppen zugehörig fühlen. Otrovertierte besuchen oft Partys oder gesellschaftliche Veranstaltungen, interagieren aber nur mit einem kleinen, ausgewählten Personenkreis. Sie legen Wert auf echte Beziehungen gegenüber Gruppenzugehörigkeit und bevorzugen Qualität vor Quantität im sozialen Umgang. Otrovertierte sind unabhängig, kreativ und wählerisch in Bezug auf ihr soziales Engagement.
Überblick:
Extrovertiert: Extrovertierte Menschen gewinnen Kraft durch sozialen Austausch mit anderen und externe Reize. Charaktereigenschaften: gesprächig, bestimmt, aktiv, energisch, dominant, enthusiastisch.
Introvertiert: Introvertierte Menschen schöpfen ihre Energie eher aus dem Alleinsein und der Ruhe beziehen, anstatt aus sozialen Kontakten. Werden als ruhig, nachdenklich und beobachtend wahrgenommen.
Ambivertiert: Ambivertierte Menschen haben sowohl introvertierte als auch extrovertierte Persönlichkeitsmerkmale. Sie können sich je nach Situation und Stimmung flexibel zwischen sozialer Interaktion und Rückzug bewegen und passen sich leicht an verschiedene Umgebungen an.
Otrovertiert: Otrovertierte fühlen sich konsequent von großen Gruppen oder sozialen Dynamiken entfremdet und beziehen keine Energie aus Massen. Sie gedeihen in kleinen, bedeutungsvollen Interaktionen und bevorzugen diese gegenüber größeren sozialen Settings. Man könnte sagen, es handelt sich dabei um eine spezifischere Form der Introvertiertheit, bei der eine Abneigung gegenüber großen Gruppen vorherrscht.
Die Anerkennung der otrovertierten Persönlichkeit bietet eine neue Perspektive auf soziales Verhalten und verdeutlicht, dass nicht jeder ordentlich in traditionelle Kategorien passt und dass nuancierte Persönlichkeitsmerkmale unsere Interaktion mit der Welt mitprägen.