Wir alle kennen die Vorteile einer gesunden Ernährung. Neue Forschungsergebnisse der University of South Australia (UniSA) zeigen jedoch, dass eine nährstoffreiche Ernährung auch chronische Schmerzen deutlich lindern kann. In einer Studie zur Gewichtsabnahme mit 104 übergewichtigen oder fettleibigen Erwachsenen in Australien stellten Forscher fest, dass Personen, die ihre Ernährungsqualität über einen Zeitraum von drei Monaten verbesserten, deutlich weniger Gelenk- und Muskelschmerzen angaben. Diese Verbesserung war aber nicht nur dem Gewichtsverlust geschuldet.
Nach drei Monaten hatten die Teilnehmer nicht nur die Qualität ihrer Ernährung verbessert (durch den Verzehr von mehr Obst, Gemüse, Vollkornprodukten und magerem Fleisch/Fleischalternativen), sondern auch ihren Konsum von ungesunden Lebensmitteln und Alkohol reduziert. Durch die dreimonatige Ernährungsintervention wurde die Energiezufuhr der Teilnehmer um 30 % reduziert (von etwa 2173 auf 1385 Kalorien pro Tag) und folgten damit den offiziellen australischen Ernährungsrichtlinien.
Konkret verbesserten sie die Qualität ihrer Ernährung um 22 %, reduzierten chronische Muskel-Skelett-Schmerzen von 50 % auf 24 % und berichteten über eine geringere Schmerzintensität und eine bessere schmerzbezogene Lebensqualität. Die meisten Teilnehmer hatten außerdem rund sieben Kilogramm Körpergewicht verloren.
Bei den Schmerzpatienten stellten die Forscher fest, dass trotz Veränderungen bei Gewicht, Taillenumfang und Körperfett eine Verbesserung der Schmerzintensität direkt mit der verbesserten Ernährungsqualität zusammenhing.
Die leitende Forscherin Sue Ward, Doktorandin, sagt, die Ergebnisse würden neue Wege für Strategien zur Schmerzbehandlung eröffnen. "Chronische Muskel-Skelett-Schmerzen gehören weltweit zu den häufigsten und stark beeinträchtigenden Erkrankungen. Während oft angenommen wird, dass Übergewicht die Gelenke belastet und Schmerzen verursacht, zeigt unsere Studie, dass die Ernährung einen unabhängigen Einfluss auf chronische Schmerzen haben kann".