AK fordert klare Regeln

Test enthüllt – so viel Alkohol steckt in Kinder-Snacks

Süße Versuchung mit bitterem Beigeschmack: In vielen Milchbrötchen, Croissants und Kuchenrollen steckt Alkohol – oft ohne dass es Eltern merken.
Oberösterreich Heute
20.09.2025, 20:37
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Viele Eltern greifen im Supermarkt zu Milchbrötchen, Croissants oder Kuchenrollen für die Kleinen – und ahnen nicht, dass in den süßen Snacks oft Alkohol steckt. Die Arbeiterkammer (AK) Oberösterreich hat 30 Produkte getestet und zeigt: Auch Backwaren für Kinder enthalten teils nicht unerhebliche Mengen.

Das Problem: Der Hinweis steht meist nur klein und schwer lesbar auf der Rückseite – versteckt unter Bezeichnungen wie "Ethanol" oder "Ethylalkohol". Eine klare gesetzliche Regelung, wie viel drin ist, gibt es nur bei Getränken.

Bei zwei Produkten wäre Deklaration Pflicht

Für feste Lebensmittel wie z.B. feine Backwaren besteht derzeit keine Deklarationspflicht: "Bei den meisten Produkten ist es daher überwiegend unklar, wie viel Alkohol tatsächlich enthalten ist", kritisiert die AK.

Die Laborauswertung der Konsumentenschützer zeigt: In Croissants, Milchbrötchen und Kuchenriegeln stecken zwischen 0,2 und 1,1 Gramm Alkohol pro 100 Gramm. Zwei Produkte lagen damit sogar über der Grenze, ab der bei Getränken eine Deklaration Pflicht wäre.

16 weitere fielen in eine "Grauzone" – offiziell nicht kennzeichnungspflichtig, aber auch nicht alkoholfrei. Beispiele aus dem Test: Ein "Milka Tender Nut" brachte es auf 1 Gramm, ein "Despar Croissant mit Schokocreme-Füllung" sogar auf 1,1 Gramm Alkohol pro 100 Gramm. Am unteren Ende lagen etwa "7 Days"-Croissants mit 0,2 Gramm. Bei einem Croissant war trotz Deklaration im AK-Test kein Alkohol nachweisbar.

Hemmschwelle gegenüber Alkohol kann sinken

Gesundheitsgefahr besteht zwar nicht – denn Alkohol kann auch auf natürlichem Weg durch Gärung oder Lagerung in Lebensmitteln entstehen, "etwa in reifen Bananen, Kefir oder Fruchtsäften". Aber: Aus Sicht des Konsumentenschutzes braucht es klare Regeln. "Wird Alkohol Lebensmitteln bewusst zugesetzt, so sollte dies deutlich auf der Schauseite erkennbar sein, zum Beispiel in Form eines Piktogrammes", fordert die AK.

Das schütze Menschen, die aus suchttherapeutischen, gesundheitlichen oder religiösen Gründen auf Alkohol verzichten – insbesondere auch Kinder. Denn wie die AK erklärt, können selbst geringe Mengen Alkohol bei den Kleinen eine geschmackliche Prägung bewirken, "die die Hemmschwelle gegenüber alkoholischen Getränken senkt".

Den ganzen Test der Arbeiterkammer mit allen Ergebnissen gibt es hier.

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