Die Anzahl der Pleiten "steigt weiter massiv an", berichtete zuletzt der Kreditschutzverband. Der Hintergrund: Die finanzielle Lage vieler Betriebe hat sich heuer bisher kaum stabilisiert.
Die Treiber: Handel, Bauwirtschaft sowie Beherbergung und Gastronomie. "Hohe Kosten, sinkende Nachfrage, Wettbewerb durch Online-Handel und Bürokratie bilden eine gefährliche Mischung, die für viele Betriebe über einen längeren Zeitraum nicht zu stemmen ist", so Expertin Petra Wögerbauer.
Und wie schaut es in den Haushalten aus? Laut aktueller Hochrechnung wurden in den ersten drei Quartalen 2025 in Oberösterreich 972 Schuldenregulierungsverfahren eröffnet. Verglichen mit dem Vorjahreszeitraum bedeutet das einen leichten Anstieg von 1,5 Prozent.
Höher der Anstieg bei den geschätzten Verbindlichkeiten: Sie legten um 9,4 Prozent auf 116 Millionen Euro zu. Im Durchschnitt macht das rund 119.000 Euro pro Schuldner. Die Prognose des KSV: Bis Jahresende wird man im Bundesland knapp 1.300 eröffnete Privatkonkurse zählen.
Trotz nominell steigender Einkommen würden viele Haushalte, insbesondere aus geringen und mittleren Verdienstgruppen, real kaum Entlastung spüren, erklärt die Organisation. Denn: Lebensnotwendige Ausgaben für Wohnen und Energie beanspruchen mittlerweile die Hälfte oder mehr des Familienbudgets.
Finanziell angeschlagene Menschen würden von ihren Ersparnissen leben und ihren Konsum auf ein Minimum reduzieren. "Wenn die finanziellen Reserven aufgebraucht sind, reichen auch persönliche Einschränkungen mitunter nicht mehr aus und es kommt zum finanziellen Kollaps", sagt Petra Wögerbauer.