Nach ausgedehnten Ausflügen durch Niederösterreich wurde der kultige Elch am Freitag zum Grenzgänger: Er schwamm durch den Enns-Fluss und landete schließlich in Kronstorf (Bez. Linz-Land) und damit in Oberösterreich.
Hobby-Fotograf Gregor Schnöll hielt die feuchte Expedition um kurz vor 9 Uhr – aus der Distanz mit 125-fach-Zoom. "Man sollte ihn in Ruhe lassen", so der Knipser zu "Heute". Ihm sei es es wichtig gewesen, dass das Tier sicher durchs Wasser gelangt.
Am Nachmittag hatte der Hirsch schon wieder zusätzliche Kilometer unter den Hufen. Dieses Mal wurde er im nicht weit entfernten Hargelsberg im selben Bezirk gesichtet. Dort machte er Rast in einem schattig-kühlen Waldstück.
Die neuerlichen Aufnahmen des Elchs riefen Tierschutz Austria auf den Plan: Das Land sorge in letzter Sekunde für sein sicheres Geleit, hieß es in einer Presseaussendung. "Er darf leben, wie es die Natur vorgesehen hat – frei und ohne Zwangsmaßnahmen", sprach die Organisation von einem "Erfolg".
"Heute" hat im Büro der zuständigen Landesrätin Michaela Langer-Weninger (ÖVP) nachgefragt. Dort wird klargestellt: Die zuletzt im Raum gestandenen Maßnahmen der eigens eingerichteten "SOKO Elch" sind nicht vom Tisch. Es kann nach wie vor passieren, dass der Hirsch betäubt und nach Tschechien geschafft wird.
Aber: "Da aktuell weder für ihn noch für die Bevölkerung eine Gefahr besteht, darf er unser wunderschönes Bundesland erst einmal in Ruhe erkunden." Der tierische Gast komme nun in den Genuss der gepflegten Naturlandschaft, heißt es weiter.
Polizei und Jagd-Sachverständigendienst seien informiert. Man werde mit den Experten des Forschungsinstituts für Wildtierkunde und Ökologie die Lage vor Ort checken. "Momentan befinden wir uns im Ideal-/Basic-Szenario: beobachten und Emil ganz entspannt herumhirschen bzw. herumelchen lassen", so das Büro.