Der große Hirsch ist seit Wochen DAS Riesenthema in den Medien: Unzählige Fotos und Videos von seiner Reiseroute sind aufgetaucht. Emils Fanschar ist gewaltig und wächst noch weiter.
Nach Haag wurde er am Donnerstagabend nur wenige Kilometer entfernt in St. Valentin, ebenfalls im Bezirk Amstetten, gesichtet. Steffi und Selina hielten die tierische Begegnung mit einem Selfie und auf einem Video fest.
Am Freitagvormittag meldete der ORF dann die erste Sichtung des Publikumsliebling in Oberösterreich: Demnach soll er in Kronstorf (Bez. Linz-Land) gesehen worden sein.
Es mehren sich aber die Stimmen, die den Publikumsliebling lieber ins Ausland verfrachten möchten: Im Bundesland wurde jedenfalls ein Abschiebe-Plan entwickelt. Und der sieht erst die Betäubung und dann den Rücktransport in den Böhmerwald nach Tschechien vor. Es hat sich mittlerweile quasi ein regelrechter Emil-Krimi entwickelt.
Die Politik versucht, dem Elch mit lieblichen Aussichten das Maul feucht zu machen: Man versuche, ihn dabei zu unterstützen, einen sicheren Weg nach Šumava zu finden, so die zuständige Landesrätin Michaela Langer-Weninger (ÖVP). Im Nationalpark warte Herzensdame Emilia.
Bei aller Begeisterung Tausender Anbeter: Auch Landesjägermeister Herbert Sieghartsleitner will das Tier loswerden. Er räumt zwar ein, dass die Tiere früher hierzulande heimisch waren, mittlerweile seien sie aber Exoten. "Der Elch lässt sich bei uns kaum mehr integrieren."
"Heute" hat bei einem echten Experten nachgefragt: Für den Verhaltensbiologen Kurt Kotrschal wäre eine Umsiedlung "vermutlich gar nicht unvernünftig". Er brachte aber noch eine andere Möglichkeit ins Spiel: einen Wildpark als neue Heimat. Dieser Plan droht aber, zumindest in Oberösterreich, zu scheitern.
Tierschutz Austria gibt sich unterdessen kämpferisch: Elche seien in Österreich ganzjährig geschont. Heißt: "Emil darf weder gejagt noch gefangen noch absichtlich getötet werden.", so Tierheimleiter Stephan Scheidl. Sollte gegen geltendes Recht verstoßen werden, behalte man sich rechtliche Schritte vor.