Der Sommer steht vor der Tür und viele Menschen machen sich Sorgen über Körpergeruch und verschwitzte Achseln. Tägliches Duschen und die Verwendung von Deo (auf sauberer, gewaschener Haut!) sind da die beste Prävention.
Dennoch hat jeder Mensch seinen eigenen Geruch, der von der Zusammensetzung des Schweißes und der Bakterienflora auf der Haut, vor allem aber von genetischen Faktoren, beeinflusst wird. Dieser Geruch ist einzigartig und unterscheidet uns voneinander, ähnlich einem Fingerabdruck. Auch wenn wir ihn bewusst nicht wahrnehmen (weil unsere Nase sich daran gewöhnt), kommt er trotzdem bei anderen Menschen an.
Es gibt aber Menschen, die kommen quasi ohne Körpergeruch auf die Welt. Untersuchungen zufolge sind Südkoreaner und Japaner genetisch so "mutiert", dass sie weniger unter Schweißproblemen leiden als andere. Eine Studie der Universität Bristol ergab, dass nur 0,006 Prozent der koreanischen Bevölkerung das ABCC11-Gen besitzen, einen Hauptverursacher des Geruchsproblems.
Das ABCC11-Gen bestimmt die Art des Schweißes, den unser Körper produziert. Es gibt 2 Haupttypen von Schweißdrüsen: ekkrine und apokrine. Ekkrine Drüsen produzieren einen wässrigen, geruchlosen Schweiß, während apokrine Drüsen eine dickere, geruchsintensivere Substanz absondern.
Interessanterweise steuert das ABCC11-Gen die Funktion apokriner Drüsen. Eine spezifische Variante dieses Gens, die häufig bei Ostasiaten vorkommt, reduziert die Produktion von übelriechendem Schweiß, indem sie die Aktivität apokriner Drüsen einschränkt. Wissenschaftlichen Untersuchungen zufolge besitzen etwa 80–95 % der Koreaner und Japaner diese Genvariante. Wissenschaftlichen Untersuchungen zufolge besitzen etwa 80–95 % der Koreaner und Japaner diese Genvariante. Im Gegensatz dazu besitzen nur etwa 2 % der Europäer und 3 % der Afrikaner dieselbe Variante.
Um zu verstehen, warum das ABCC11-Gen den Körpergeruch beeinflusst, müssen wir uns mit der Wissenschaft des Schweißes befassen. Beim Schwitzen wird nicht nur Wasser freigesetzt, sondern auch Salze, Proteine und andere Verbindungen. Körpergeruch entsteht, wenn Bakterien auf unserer Haut diese Verbindungen zersetzen und dabei riechende Substanzen freisetzen.
Die apokrinen Drüsen, die sich vor allem in Achselhöhlen und Leistengegend befinden, produzieren Schweiß, der mehr Proteine und Lipide enthält. Diese Verbindungen sind ein wahres Festmahl für Bakterien und führen zu einem stärkeren Geruch. Menschen mit der Genvariante ABCC11 haben jedoch weniger aktive apokrine Drüsen und produzieren daher weniger Schweiß, der Körpergeruch verursacht.
Es ist wichtig zu beachten, dass die Genetik nicht der einzige Faktor ist, der Körpergeruch beeinflusst. Auch persönliche Hygiene und kulturelle Gepflogenheiten spielen eine entscheidende Rolle. Südkoreaner und Japaner legen großen Wert auf Sauberkeit, tägliches Baden und die häufige Verwendung von Körperpflegeprodukten sind weit verbreitet. Diese Praktiken, kombiniert mit dem genetischen Vorteil der ABCC11-Genvariante, tragen zu dem reduzierten Körpergeruch bei diesen Bevölkerungsgruppen bei.