Der Juni ist Pride Month. Das bedeutet, er steht im Zeichen der LGBTIQ+ Community, also Menschen mit anderer sexueller Orientierung als hetero und anderer Geschlechtsidentität als Mann oder Frau. Die Buchstaben stehen für Lesben, Schwule, Bisexuelle, Trans-Personen, queere Personen, Intersexuelle und weitere.
L (Lesbian): Lesbisch, Frauen, die sich zu Frauen hingezogen fühlen.
G (Gay): Schwul, Männer, die sich zu Männern hingezogen fühlen.
B (Bisexual): Bisexuell, Menschen, die sich zu beiden Geschlechtern hingezogen fühlen.
T (Trans): Trans, Menschen, deren Geschlechtsidentität nicht mit ihrem Geschlecht übereinstimmt.
Q (Queer): Queer, ein Sammelbegriff für Menschen, die nicht heterosexuell oder cisgender sind.
I (Intersex): Intersexuell, Menschen, die mit körperlichen Geschlechtsmerkmalen geboren wurden, die nicht typisch weiblich oder männlich sind.
+ (Plus): Steht für alle weiteren Geschlechtsidentitäten und sexuelle Orientierungen, die nicht explizit aufgeführt sind.
Jedes Jahr nutzen Organisationen dieser Community den Juni, um auf Forderungen aufmerksam zu machen bzw. Probleme aufzuzeigen. Eines davon sind die Probleme, mit denen queere Personen am Arbeitsplatz konfrontiert sind. Denn nur rund ein Viertel sei am Arbeitsplatz geoutet.
Jene, die es nicht sind, hätten aufgrund dessen Probleme, die einfachsten Fragen der Kollegen, z. B. "Mit wem hast du das Wochenende oder mit wem hast du den Urlaub verbracht?" wahrheitsgemäß zu beantworten. Das erklärten die Gleichbehandlungsanwaltschaft (GAW) und Vertreter von Pride Biz Austria im Gespräch mit der Austria Presse Agentur (APA). "Es fehlt dieser soziale Kit, der für die gute Interaktion, für die gute Zusammenarbeit notwendig ist", so Weinwurm-Wilhelm. Das könne sich auch auf die weitere Karriere auswirken. "Wir können nur dann gute Leistungen erbringen und gut zusammenarbeiten, wenn wir mit unserem 'whole true self', wie es so schön heißt, anwesend sind", erklärte Astrid Weinwurm-Wilhelm, Präsidentin der Queer Business Women.
Arbeitgeber sollten queere Arbeitnehmer unterstützen, so Sandra Konstatzky, Leiterin der Gleichbehandlungsanwaltschaft. Insbesondere Transpersonen würden häufig vor oder während ihres Überganges zum anderen Geschlecht den Job kündigen oder entlassen werden. Eine neue Arbeit zu finden, wäre dann schwierig.
Während es am Arbeitsplatz einen gesetzlichen Diskriminierungsschutz gibt, kann gegen Diskriminierung im Privatbereich nicht rechtlich vorgegangen werden. Dieses "Levelling Up" fordert die LGBTIQ-Community bereits seit Jahrzehnten. Der Pride Monat sei ein wichtiges Zeichen, aber im Juni die Firmenlogos umzufärben, aber zu wenig.