Die SPÖ ist nach der Wien-Wahl am Sonntag in der komfortablen Situation, sich einen Regierungspartner aussuchen zu können. Der große Wahlsieger FPÖ dürfte dabei nicht infrage kommen, denn eine Koalition mit ihr hatte Bürgermeister Michael Ludwig bereits im Vorfeld ausgeschlossen.
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Während sich eine Fortsetzung der bisherigen SPÖ-NEOS-Koalition knapp ausgehen würde, wären rechnerisch auch eine SPÖ-Grünen- und eine SPÖ-ÖVP-Koalition möglich. Doch welche Regierung würden sich die Wähler eigentlich wünschen? Das zeigt die Wahltagsbefragung von Puls 24, ATV und der Peter Hajek Public Opinion Strategies GmbH mit 1.200 Befragten (Telefon / Online) mit einer maximalen Schwankungsbreite von +/- 2,8%.
Die FPÖ wurde dabei nicht abgefragt, weil die SPÖ eine Regierung mit ihr bereits ausgeschlossen hatte. Unter den Wähler aller Parteien wollen mit 28 Prozent die meisten Befragten deshalb eine Fortsetzung der SPÖ-NEOS-Regierung für die Bundeshauptstadt. Dahinter folgt dann bereits eine waschechte Überraschung.
Pikant: Während eine Rückkehr der rot-grünen Koalition 23 Prozent sehen wollen, sind für eine SPÖ-ÖVP-Koalition 25 Prozent. Gleichzeitig zeigt sich aber, wie unsicher die Wählerinnen und Wähler in Sachen Regierungsbildung sind, denn fast ein Viertel (24 Prozent) sagen: "Weiß nicht."
Spannend ist auch, wie unterschiedlich die Koalitionswünsche der Wähler der einzelnen Parteien sind: Traditionell wollen Pink- (86 %), Schwarz- (82 %) und Grün-Wähler (87 %) natürlich ihre Partei an der Seite der SPÖ sehen, als "Alternative" gibt es aber Unterschiede. Würden NEOS-Wähler beim Ausschluss ihrer Partei lieber die ÖVP (4 %) als die Grünen (3 %) in der Regierung sehen, bevorzugen KPÖ- und Links-Wähler mehrheitlich eine Beteiligung der Grünen (61 %) vor NEOS (11 %) und ÖVP (10 %).
ÖVP-Wähler wiederum würden eher die NEOS (9 %) als die Grünen (5 %) bevorzugen, Grün-Wähler die NEOS (6 %) vor der ÖVP (5 %). Die SPÖ-Wähler würden lieber mit den Pinken (44 %) als mit den Grünen (28 %) oder Schwarzen (19 %) Regierung. Und die FPÖ-Wähler bevorzugen die ÖVP (35 %) vor NEOS (11 %) und Grünen (1 %).
Was auf den neuen Bürgermeister wartet, haben sich die Wähler ebenfalls bereits ins Aufgabenheft geschrieben. Mit 31 Prozent dominiert das Thema Zuwanderung, gefolgt von der Teuerung mit 14 Prozent und der Bildung / den Schulen mit 12 Prozent sowie Gesundheit und Pflege mit 10 Prozent.
Wohnen (7 Prozent), Klima- und Umweltschutz (7 Prozent) Wirtschaft und Arbeitsplätze (6 Prozent), Verkehr (2 Prozent) und Energieversorgung (1 Prozent) spielen dagegen für die Wählerinnen und Wähler der Bundeshauptstadt eine untergeordnete Rolle.