"Das ist wahrscheinlich der geilste Foodtrend dieses Jahres", schwärmt TikTokerin Su, während sie genüsslich in einen Döner beißt. Das Spezielle daran? Sie hat das typische, dünne Dönerfleisch einfach selbst gemacht - im Backofen.
Dieser Döner-Trick begeistert gerade Tausende von Menschen im deutschsprachigen Internet.
Wer den Trend gestartet hat, lässt sich nur schwer nachvollziehen. In diversen Medien wird der Influencer und Kochbuchautor Stefano Zarrella als Urheber genannt, der Mitte November erstmals ein Video dazu hochgeladen hat.
Allerdings gibt es ein Video von Foodbloggerin Melina, in der sie die Technik zeigt - und das wurde einen Tag früher gepostet. "So habt ihr Döner noch nie selbst gemacht", sagt sie, während sie die Zutaten in einem Mixer püriert.
Fest steht: Sich selbst Dönerfleisch zu machen, scheint ein Bedürfnis zu sein. Die Kommentare reichen von "Döner sind heute einfach viel zu teuer, wie geil, kann ich es jetzt einfach selbst machen" über "Das schmeckt so gut, ich werde die nächsten Wochen nichts anderes essen" bis hin zu "Backpapier-Döner als Weihnachtsessen, ich schwör!".
Die Begeisterung geht über TikTok hinaus. So hat auch das Wein- und Gourmetmagazin Falstaff den Döner ausprobiert und bezeichnet ihn als "überraschend authentisch". Allerdings brauche das Ausrollen Platz und Fingerspitzengefühl.
Dass diese Zubereitungsmethode so viral geht, liegt auch daran, dass sie eigentlich jeder ausprobieren kann. Es braucht keine speziellen Geräte, einzig ein Backofen und ein Stand- oder notfalls auch Stabmixer.
Und so geht's: Zwiebel, Knoblauch und Fleisch kommen zusammen mit Gewürzen und Joghurt in den Mixer und werden dort zu einer homogenen Masse püriert. Machst du es mit Hackfleisch, kannst du sogar auf den Mixer verzichten.
Die streichst du dann auf ein Backpapier. Ein zweites Backpapier kommt darauf, dann wird die Masse dazwischen möglichst dünn ausgerollt. Schließlich entfernst du das obere Backpapier wieder und rollst die Masse samt dem unteren Backpapier zu Streifen. Die kannst du dann bei 200 Grad etwa 20 Minuten backen (je nach Fleischsorte) und bekommst dadurch die typisch dünne Dönerfleisch-Konsistenz.
Obwohl fast alle die Idee mit dem Backpapier lieben, gibt es vereinzelt kritische Stimmen. Die beziehen sich aber meist eher auf die Fleischwahl, als auf die Zubereitung. So schreiben manche, dass ein Döner immer Kalbfleisch sein müsse, während andere sich sicher sind, dass alles außer Lammfleisch eine Beleidigung der türkischen Kultur sei.
Tatsächlich wurde ursprünglich hauptsächlich Lamm verwendet, heute sind aber Kalb, Rind und Hähnchen verbreitet.
"Es kann euch doch völlig egal sein, was ich für meinen Döner für Fleisch nehme", ärgert sich ein User über die kritischen Kommentare. Und weiter schreibt er: "Es muss schließlich mir schmecken, du bist sowieso nicht eingeladen."
Vom Backpapier-Döner gibt es Varianten mit Kalb- und Rindfleisch, solche mit Geflügel und sogar mehrere Videos, in denen vegetarische Zutaten verwendet werden.