Tierisch traurig

Dieser ESC-Song schockierte alle Tierschützer zutiefst

Der Beitrag aus Irland von Norwegerin Emmy Kristine Guttulsrud Kristiansen schockierte Tierschützer weltweit aus einem einfachen Grund.
19.05.2025, 14:48
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Abgesehen von JJ’s glorreichem Sieg für Österreich beim heurigen ESC in Basel, muss man leider auch, laut Tierschützern, über eine ordentliche Verfehlung im Songwriting sprechen. Der Beitrag aus Irland nämlich, lässt keinesfalls "Party"-Stimmung beim Hundeliebhaber aufkommen, sondern ihn ordentlich vor Wut schäumen. Mit Pop- und Elektrobeats wird nämlich die tragische Mission des ersten Lebewesens im Weltall besungen: Mischlingshündin "Laika".

Kein Grund zum Feiern

Der Text des ESC-Songs "Laika Party" enthält ein paar Zeilen, die wohl etwas unglücklich formuliert sind, und suggerieren, dass "Laika" vielleicht sogar Spaß im All gehabt hätte, denn sie "liebte es zu fliegen, das tapfere Mädchen". Das stößt unter anderem der "Partei Mensch Umwelt Tierschutz" sauer auf: "Mit keinem Wort wird über das grausame Leid, das die Hündin ertragen musste, gesungen." Ein Twitter-User bringt es auf den Punkt: "Ein zivilisierter Mensch würde niemals eine fröhliche Nummer über die absichtliche Folter, das Aushungern, das Aussetzen und die Ermordung eines unschuldigen, braven Hundemädchens singen, das auf Erden bereits viel gelitten hat."

In Moskau steht ein Denkmal für ihren "großartigen Dienst an die Menschheit".
©picturedesk

Die Wahrheit ist allerdings: Das arme Viecherl wurde einfach von den russischen Weltraumforschern auf der Straße aufgelesen und weil sie so einen ruhigen Charakter hatte, auserwählt im Satelliten Sputnik II als erstes Lebewesen die Erde zu umkreisen. Lange Zeit hatte man behauptet, sie wäre erst nach ein paar Tagen im All gestorben, doch das war ein Märchen.

Gewusst?

"Laika" hatte mit der gleichnamigen Hunderasse nichts zu tun. "Laika" ist aber in Russland ungefähr so ein gängiger Hundename wie "Bello" bei uns. Er bedeutet auch "bellen" oder "kläffen".

Waschmaschine mit 40 Grad Celsius!

Es wird also "Laika Party in the Sky" besungen, während die echte "Laika" 2.570 Mal die Erde umkreiste – längst tot! Die schrecklichen Aufzeichnungen über ihre Körperfunktionen wurden aber erst im Jahr 2002 veröffentlicht, nachdem man die Menschheit jahrzehntelang über "Laikas" Zustand im All belogen hatte. So gab man endlich zu, dass sie in der Raumkapsel soviel Platz hatte wie in einer Waschmaschine, ihre Herzfrequenz dreimal höher als normal war und ein implantierter Sensor den Wissenschaftlern auf der Erde aufzeigte, dass "Laika" bereits ein paar Stunden nach dem Start an Stress und Überhitzung starb.

Andererseits war dies wohl der gnädigere Tod, denn wäre "Laika" nicht nach ein paar (kalkulierten) Tagen verstorben, hätte man sie mit ihrem Futter vergiftet, denn eine erfolgreiche Heimkehr war für sie nie vorgesehen.

Die arme Hündin hatte keine Chance.
Friedrich / Interfoto / picturedesk.com

Vorbereitungen

Auch die Vorbereitungen für die gefleckte Mischlingshündin (damit sie im schwarz/weißen Fernsehen auch gut zu sehen ist) waren harter Tobak aus heutiger Sicht. Damals wurde Ethik und Moral gegenüber Straßenhunden, oder generell Tieren, natürlich völlig überschätzt, weshalb man sich auch nichts dabei dachte, "Laika" in die engsten Käfige zu sperren, um sie an den Satelliten zu gewöhnen, oder in Zentrifugen hin und her zu schütteln.

Auch musste sie permanent mit Kabeln herumlaufen, um die Vitalfunktionen zu überprüfen, während man ihr Futter in Pudding-Form einflößte, das sie auch im All bekommen sollte. All das wurde dieser kleinen Straßenhündin angetan, nur damit ein Mensch ein paar Jahre später ebenfalls durchs All sausen kann.

{title && {title} } red,tine, {title && {title} } Akt. 19.05.2025, 15:54, 19.05.2025, 14:48