Täglich Drogen und Gewalt

Drogenhölle U6 – "Mädels trauen sich nicht in U-Bahn"

Die Zustände auf der Gumpendorferstraße verschlimmern sich rasant. Jetzt wurde ein "sicherheitsstrategischer Gipfel" mit der Polizei angekündigt.
Jana Stanek
25.09.2025, 12:59
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Seit Mitte März 2025 mietet Christoph (Name von der Redaktion geändert, Anm.) ein Lokal in den U-Bahnbögen nahe der Station Gumpendorferstraße, ist mit der Location eigentlich sehr zufrieden. Außerhalb seiner vier Wände spielen sich jedoch tagtäglich "wirklich untragbare Zustände" ab, wie der Wiener gegenüber "Heute" sagt. Die Sucht- und Drogenkoordination möchte nun eingreifen.

"Absolute Zumutung"

Drogensüchtige, die vor den Augen der Anrainer Substanzen einnehmen, vermeintliche Bluttropfen auf den Gehsteigen, leere Spritzen, die von Drogenjunkies auf den Boden geworfen wurden. Von all dem berichtet Christoph – wohl fühlt er sich auf der Gumpendorferstraße schon lange nicht mehr. "Ich bin ehrlicherweise froh, dass ich nur dort arbeite und nicht dort lebe. Kinder möchte ich in dieser Gegend wirklich nicht großziehen, das wäre eine absolute Zumutung", so der Wiener im "Heute"-Gespräch. Regelmäßig würden Junkies die Hosen herunterlassen. "Dort ist die einzige Vene, die sie noch finden", vermutet er.

In seiner Firma hat er auch weibliche Angestellte, kaufte unlängst "für den Fall der Fälle" sogar ein Pfefferspray für sie. Immer wieder käme es zu Schlägereien und Drogendeals in der Gegend. "Ich kenne drei Pärchen, die frisch in die Nähe der Gumpendorferstraße gezogen sind. Die Mädels trauen sich weder in der Früh noch am Abend bei der U6 Station auszusteigen, sondern nehmen den Umweg zur U4 Station Margaretenplatz auf sich", schildert er.

Bezirk sucht Lösungen

In einem offenen Brief hatte sich Christoph auch schon an die Bezirksvorstehung Rudolfsheim gewandt, "Heute" fragte in Mariahilf nach. "Die Parks und umliegenden Straßen werden mehrmals täglich gereinigt", erklärt Vize-Bezirksvorsteherin Julia Lessacher. Seit April 2025 habe es in der Gegend 14 Schwerpunktaktionen der Polizei, der Sozialarbeit, der Gruppe Sofortmaßnahmen und anderen Dienststellen der Stadt gegeben, diese sollen auch weiterhin fortgesetzt werden. Wir verfolgen laufend die Situation vor Ort, stehen in kontinuierlichem Austausch mit allen relevanten Stellen und suchen nach Lösungen, die sowohl den Sicherheitsbedürfnissen der Bevölkerung als auch den Bedürfnissen hilfesuchender Menschen gerecht werden”, so Lessacher.

Sicherheitsstrategischer Gipfel angekündigt

Wie im ORF angekündigt, soll es nun einen sicherheitsstrategischen Gipfel mit der Polizei geben. "Es kann nicht die Lösung sein, dass wenn wir zu wenig Personen von der Polizei auf der Straße haben, dass dann einfach das Problem eskaliert", so Sucht- und Drogenkoordinator Ewald Lochner.

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