"Am Anfang lief das Geschäft gut, doch dann kam Corona und ich wollte meine Firma retten", erklärte Marko S. (39, Name geändert) Dienstag am Landesgericht Wien. Doch der illegale "Rettungsplan" für seinen Autohandel brachte ihm nun eine Anklage wegen schweren gewerbsmäßigen Betrugs ein. Statt im gepolsterten Ledersitz landete Marko S. auf der harten Anklagebank.
"Er hat hochpreisige Autos mit Leasingverträgen erworben, ein paar Raten bezahlt und dann weiterverkauft", warf ihm die Staatsanwältin am Dienstag (29.7.) vor. "So hat er sich sein Leben finanziert."
"Mein Mandant ist vollinhaltlich geständig", erklärte Top-Verteidiger Philipp Wolm. "Er hat eine 'Loch auf, Loch zu'-Taktik angewandt, weil er mit seiner Autofirma gescheitert ist."
Zwischen Juli 2022 und April 2024 soll der 39-Jährige ein Betrugsmodell aufgebaut haben – mit Leasingautos als Einnahmequelle. Laut Anklage schloss der Mann über sein Einzelunternehmen Kredit- und Leasingverträge ab, ohne aber jemals die Absicht zu haben, die Raten zu zahlen. Insgesamt geht es um elf Fahrzeuge, der Schaden beträgt 354.000 Euro.
Vor allem Luxusautos hatten es dem Wiener angetan, darunter auch ein seltener Ferarri FF (660 PS, 335 km/h). Der Leasing-Bolide soll von dem Angeklagten an einen Niederländer verkauft worden sein, der Schaden beträgt 129.600 Euro, die Bank schaute durch die Finger. Ein BMW 750Ld xDrive (41.079 Euro), ein Audi R8, ein Audi RS5 Cabrio, ein Range Rover Sport, ein Mercedes GLA AMG, dazu weitere BMWs, Audis und Renaults wechselten ebenfalls illegal die Besitzer.
"Ich bekenne mich schuldig", so der vorbestrafte Angeklagte Dienstag (29.7.) vor Gericht. Er habe Schulden in der Höhe von 400.000 Euro angehäuft, derzeit laufe ein Konkursverfahren. Urteil am Dienstag: 4 Monate Haft, die er laut Anwalt Wolm sobald rechtskräftig "wohl mit Fußfessel verbüßt".