Am 10. Juni hatte ein Amoklauf in Graz für Alarmbereitschaft in ganz Österreich gesorgt – immer wieder ist nun die Polizei offenbar mit Trittbrettfahrern konfrontiert, die mit Drohungen gegen Schulen Polizeieinsätze auslösen.
Montagvormittag wurde, wie berichtet, auch die Mittelschule in Guntramsdorf (Bezirk Mödling) geräumt. In der Nacht auf Montag war eine E-Mail mit einer Drohung zu einer bevorstehenden Gewalttat eingelangt.
Da aufgrund des Drohschreibens eine gegenwärtige Gefährdung nicht ausgeschlossen werden konnte, wurden alle im Schulgebäude befindlichen Schüler inklusive Lehrpersonal und Angestellte auf Anordnung der Bildungsdirektion NÖ aus dem Gebäude evakuiert.
Der Schulbetrieb wurde vorläufig eingestellt und die Schüler nach Möglichkeit und erfolgter Rücksprache mit den Erziehungsberechtigten entlassen bzw. abgeholt. Die Räumlichkeiten des Schulgebäudes wurden durch die Exekutive gesichtet – gefunden wurde nichts.
Durch IT-Ermittler des Kriminalassistenzdienstes Mödling wurde der vermeintliche Verfasser des Drohschreibens ausgeforscht. Es handelt sich um einen 19-jährigen Österreicher aus dem Bezirk Mödling.
Zur Beweissicherung wurde durch die Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt beim Verdächtigen eine Hausdurchsuchung mit der Sicherstellung von elektronischen Geräten (Smartphone, Notebook, PC), welche dem Beschuldigten zuzuordnen sind, angeordnet.
Der Beschuldigte, früherer Schüler der Schule in Guntramsdorf, zeigte sich nicht geständig und wurde über Auftrag der Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt wegen Verdunkelungsgefahr, Tatbegehung und Tatausführungsgefahr in die Justizanstalt Wiener Neustadt eingeliefert.
Weitere Ermittlungen, insbesondere die Auswertung der sichergestellten Datenträger durch die IT-Ermittler, sowie Zeugenvernehmungen wurden seitens der Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt beauftragt und werden weitergeführt.