Was als studentisches Projekt begann, hebt bald in den Orbit ab: Das Raumfahrt-Start-up GATE Space, ein Spin-off der TU Wien, ist 2026 erstmals mit einem eigenen Triebwerk im Weltall vertreten sein – an Bord einer Rakete von Elon Musks Raumfahrt-Unternehmen SpaceX.
"Es ist ein großartiger Erfolg für uns, dass unsere Technologie nun den Sprung ins All schafft", sagt Moritz Novak, CEO und Mitgründer des Unternehmens. Die Triebwerke von GATE Space sollen Satelliten im Weltall präzise und flexibel steuern – durch eine Kombination aus patentierter Technologie und umweltfreundlichem Treibstoff.
Der Clou: Das System funktioniert ohne zusätzliche Druckgase. Druckgase sind Gase wie Helium oder Stickstoff, die üblicherweise Förderdruck aufbauen, damit ein Raketentriebwerk funktioniert. Ohne diese Gase macht die Technik des Startups den Raketenbetrieb "einfacher, sicherer und kostengünstiger", erzählt Novak.
Auch aus der Politik kommt Lob. Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner gratuliert: "Innovationen aus Niederösterreich heben ab – im wahrsten Sinne des Wortes. GATE Space zeigt eindrucksvoll, wie aus Forschung und gezielter Förderung eine international konkurrenzfähige Raumfahrtlösung made in Niederösterreich entstehen kann."
Die Entwicklung des Antriebssystems dauerte ganze drei Jahre und wurde vom ESA Phi-Lab Austria begleitet. Dieses wird vom niederösterreichischen Förderprogramm accent Inkubator betrieben.
Die internationale Nachfrage ist groß: Laut dem Unternehmen liegen bereits mehrere schriftliche Interessensbekundungen aus dem Ausland vor. Zudem konnte GATE Space im Jahr 2024 drei Aufträge der Europäischen Weltraumagentur ESA an Land ziehen.
Die Details der ersten Weltraummission will das Unternehmen noch diesen Sommer veröffentlichen. Schon jetzt ist klar: Für das junge Start-up ist der bevorstehende SpaceX-Start ein Meilenstein. "Nach drei Jahren intensiver Entwicklung und tausenden Bodentests ist unser Team bereit für die erste Weltraummission", so Novak.
Ein Mann, der sich mit dem All auskennt, glaubt fest an den Erfolg des Projekts: Franz Viehböck, Österreichs bisher einziger Astronaut, ist nicht nur Investor, sondern auch Unterstützer der ersten Stunde.
"Ich kenne die Gründer von GATE Space seit vielen Jahren persönlich. Sie haben nicht nur eine marktrelevante Lücke erkannt, sondern verfügen auch über das technische und unternehmerische Know-how, um die Raumfahrtindustrie langfristig mitzugestalten", so Viehböck.
Mit dem geplanten Raketenstart 2026 dürfte Österreich endgültig auf der Karte der internationalen Raumfahrt angekommen sein – und zwar als aktiver Teil der Innovation, nicht nur als Zuschauer.