Hilfseinsatz im Flammen-Meer

Dutzende Tote! NÖ-Feuerwehr bekämpft Balkan-Waldbrände

Ein Hilfstrupp aus Niederösterreich rettet Montenegros Wälder vor der züngelnden Zerstörung. 54 Helfer kämpfen seit Donnerstag gegen das Feuer.
Victoria Carina  Frühwirth
14.08.2025, 14:55
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Der Balkan brennt: Seit Tagen fressen sich Feuer und Rauchschwaden durch Waldflächen in Montenegro, Kroatien und Albanien. Am Mittwoch wurde der niederösterreichische Trupp losgeschickt, Donnerstag um 3.30 Uhr kamen die 54 Einsatzkräfte in Danilovgrad, Montenegro, an.

"Keine Verschnaufpause – bereits um 8.00 Uhr folgte das erste große Teamleiter-Meeting mit den örtlichen Einsatzkräften und Behörden, bei dem unsere Führungskräfte gemeinsam die nächsten entscheidenden Schritte planten", heißt es vom niederösterreichischen Landesfeuerwehrverband gegenüber "Heute". Mindestens 24 Menschen verloren bisher ihr Leben durch den Waldbrand. Tragisch: Auch ein Soldat musste bei Löscharbeiten mit einem Wassertank sei Leben lassen.

Hollabrunn und Tulln packen an

Ab Donnerstag mischen sich die 54 Feuerwehrleute aus dem Bezirk Hollabrunn und Umgebung unter die erschöpften lokalen Einsatzkräfte, um die immer wieder aufflammenden Brandherde unter Kontrolle zu bringen. Insgesamt hilft Österreich mit 180 Einsatzkräften.

Herausfordernde Ausgangslage

Angeführt wird das Team vom Hollabrunner Bezirksfeuerwehrkommandanten Alois Zaussinger. "Heute" erreicht ihn live in Montenegro, er koordiniert gerade die Löschhilfen.

"Die Ersten sind jetzt schon im Einsatz und packen fest mit an. Wir haben unsere Feuerwehrmänner in zwei Gruppen geteilt: Die einen löschen Brandherde, die anderen kümmern sich um den Schutz von Objekten, also Häusern", so Zaussinger.

Höllenglut vor Podgorica

Vor Ort sollen unzählige kleine Brandherde die Feuer am Glühen halten. Zaussinger: "Die Temperatur ist das große Problem, es hat ja wirklich 39 Grad bis spät abends und der starke Wind, der eben diese unzähligen kleinen Brände, die Vegetationsbrände, anfacht und einfach größer werden lässt, und dadurch Häuser und Infrastruktur bedroht, und das wird unsere heutige Aufgabe sein."

Die Einsatzkräfte werden in einer Polizeischule nahe der Hauptstadt Podgorica stationiert. Von dort aus geht es direkt in die Glutnester. Schon bei einer ersten Erkundung wurde klar, wie nah die Flammen den Menschen kommen: Vor den Toren der Hauptstadt musste eine ältere Frau selbst zum Löschmittel greifen. Mit einem Löschrucksack ging sie entschlossen Richtung Haus, um es vor dem Feuer zu schützen.

Vom Landesfeuerwehrverband NÖ heißt es: "Wie unser Guide vor Ort berichtete, kommt es immer wieder zu hochgefährlichen Situationen, in denen Einsatzkräfte von den Flammen eingeschlossen werden. Darum gilt für unsere Feuerwehrleute derzeit nicht nur der Kampf gegen das Feuer, sondern auch höchste Achtsamkeit auf den eigenen Selbstschutz."

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Zaussinger macht sich mit seinem Löschtrupp auf Arbeit an allen Enden gefasst: "Ich denke, wir werden heute vielfältige Aufgaben haben: einerseits wirklich zu löschen, aber andererseits auch Häuser zu schützen und es wird uns vielleicht einiges anderes auch noch erwarten."

Ungewisses Ende

Wie lange der Auslandseinsatz dauern wird, ist zunächst unklar. Die Mannschaft ist vorerst für sieben Tage ausgerüstet. Die kommenden Tage werden mit ihren Entwicklungen zeigen, ob nach der Zeit Ablöse angefordert werden muss oder ob ein früheres Einsatzende im Raum steht.

Während die Temperaturen tagsüber an der 40-Grad-Marke kratzen, verschärfen böige Winde die Lage. Die Feuerwalze frisst sich in hohem Tempo durch vertrocknete Vegetation. Löschflugzeuge und Bodentrupps arbeiten Seite an Seite. Die Brände lodern immer wieder auf.

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