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Ed Hardy kommt zurück!

Strasssteine, bunte Tiger- und Totenkopf-Motive machten Ed Hardy in den 2000ern  bekannt. Jetzt wagt das Label ein Comeback.

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Deie eigenwilligen Designs waren in den 2000ern geliebt wie verpönt.
Deie eigenwilligen Designs waren in den 2000ern geliebt wie verpönt.
Screenshot/edhardyofficial.co.uk

Vielen ist die Marke Ed Hardy noch in Erinnerung: Mit großen Tattoo-Totenköpfen, Tigern, Strasssteinen und dem geschwungenen Schriftzug war die Marke gegen Mitte der 2000er geliebt wie verpönt. Vor zwei Jahren Kevin Christiana das Label als neuer Kreativdirektor übernommen. Er will mit der Marke dorthin zurück, wo alles begonnen hat: Zu Tattoos und Don Ed Hardy.

Das steckt hinter Ed Hardy

Was viele nicht wissen: Ed Hardy ist keine fiktive Figur oder irgendein erfundener Markenname. Don Ed Hardy ist einer der großen Tattoo-Künstler der letzten hundert Jahre. Er war mit dafür verantwortlich, dass es Tattoo-Studios in der Form, wie wir sie heute kennen, überhaupt gibt. In den 2000ern verkaufte Hardy die Lizenzrechte an der Marke an den französischen Designer Christian Audigier - was Hardy inzwischen bereut. Der neue Kreativchef Kevin Christiana will jetzt aber an die Tattoo-Wurzeln des Ed Hardy Vermächtnisses zurück.

Eine neue Generation entdeckt Ed Hardy

"Authentizität ist sehr wichtig", sagt Christiana zum Onlinemagazin "Nylon". "Ed Hardy ist der Name des Labels, es ist seine Kunst und das möchte ich auch wieder zum Leben erwecken." Dennoch sei er teilweise etwas nervös mit diesem Vermächtnis zu arbeiten. So habe für ihn zu Beginn auch festgestanden, dass es keine Strasssteine geben wird. Sieht man sich die neueren Entwürfe an, ist unterdessen klar, dass auch die Glitzersteinchen ihren Weg zurück auf die Produkte gefunden haben.

Doch das scheint den neuen Kundenstamm nicht zu stören – im Gegenteil. Da die 90er/2000er modisch gerade angesagt sind, entdeckt die Gen Z die Marke gerade neu,  Auf Tik Tok halten junge Menschen ihre Ed-Hardy-Einkäufe und Funde fest:

Nicht nur junge Tiktok-User, sondern auch Gen-Z-Stars wie Model Bella Hadid haben Ed Hardy wieder für sich entdeckt. Bella zeigte sich im Juli mit einem Shirt von Ed Hardy, als sie sich mit ihrem Beau einen Kaffee holte:

Vermächtnis von Christian Audigier

In den Anfängen der Marke war der französische Designer Christian Audigier der Kreativchef und Inhaber der Ed-Hardy-Lizenz. Damals drehte sich alles um möglichst laute Designs und viel Logopräsenz. So hieß es unter dem Schriftzug jeweils auch "by Christian Audigier".

Audigier war auch einer der Ersten, der es so richtig verstand, Influencer-Marketing zu betreiben, noch bevor es sie überhaupt gab: Er steckte Stars wie Madonna, Kim Kardashian und Paris Hilton in die Shirts mit Tattoo-Motiv und löste damit einen weltweiten Hype aus. Nebst Shirts, Caps und Accessoires gab es auch Parfums und allen sonstigen erdenklichen Merchandise vom Label. Zynischerweise könnte man Audigier vorwerfen, die Kuh Ed Hardy bis zum Umfallen gemolken zu haben. Die Stücke fanden sich zuletzt eher auf dem Wühltisch als im Fokus der Paparazzi Kameras.

Vier Jahre vor Christian Audigiers Tod sicherte sich die Firma Iconix Brand Group die Rechte an der Marke. Mit einer neuen Kreativdirektion und einem günstigen Aufschwung der 2000er-Trends hat Ed Hardy jetzt eine Chance, wieder an seine alten Erfolge anzuknüpfen. 

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