Ex-Rapidler im "Heute"-Talk

"Eigentlich geil" - Sollbauer vor 2.Liga-Kracher

Ex-Rapid-Verteidiger Michael Sollbauer sprach mit "Heute" vor dem Zweitliga-Kracher Ried-Admira über das Spiel, Druck im Fußball und die Hütteldorfer.
Georg Steinschnack
02.05.2025, 06:58
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Am Freitag um 20.30 Uhr kommt es in der zweiten Liga zum Spitzenspiel zwischen Ried und der Admira. Die Innviertler liegen vier Runden vor Schluss einen Punkt hinter den Südstädtern. Das direkte Duell findet allerdings vor ausverkauftem Haus in der "Innviertel-Arena" statt. Mehr als 7.000 Ried-Fans wollen ihr Team an die Tabellenspitze schreien. "Heute" sprach mit Ried-Innenverteidiger Michael Sollbauer über das Topspiel, den Titelkampf mit der Admira und seinen Ex-Klub Rapid.

Heute: Herr Sollbauer am Freitag steigt das Gipfeltreffen daheim gegen die Admira. Wie ist die Stimmung vor dem Spiel?

Sollbauer: "Wir freuen uns einfach auf Freitag, denn das sind die Spiele, auf die man die ganze Saison hinarbeitet. Alles, was bisher in der Saison passiert ist, ist eigentlich egal, wir haben vier Spiele vor Schluss einen Punkt Rückstand und spielen im direkten Duell zu Hause. Jetzt ist Crunchtime, eigentlich geil. Wir gehen mit viel Selbstvertrauen in dieses Spiel, vielleicht kommt die Niederlage in Kapfenberg, auch wenn wir lieber gewonnen hätten, genau zum richtigen Zeitpunkt, weil es die Sinne noch einmal schärft.

Sie sprechen die 1:2-Auswärtsniederlage in Kapfenberg an, durch die Sie nach der Niederlage der Admira am Freitag (2:3 gegen Sturm 2) erneut den Sprung an die Tabellenspitze verpasst haben. Was waren die Gründe für diese Niederlage?

"Unterm Strich war es ein enttäuschendes Ergebnis. Wir wussten schon vor dem Spiel, dass es schwer werden würde, weil Kapfenberg befreit aufspielen konnte und momentan im Flow ist. In der zweiten Halbzeit gehen wir früh in Führung und spielen anschließend auf das zweite Tor. Dann kassieren wir zwei billige Gegentore, wobei wir beim ersten Gegentor den Konter und beim zweiten Gegentor die Flanke besser verteidigen müssen. Das darf uns in dieser Phase der Saison nicht passieren, dass wir ein Spiel verlieren, das wir so gut im Griff haben. Dann müssen wir wenigstens einen Punkt holen."

Sowohl Ried als auch Admira lassen derzeit regelmäßig Punkte liegen. Wird der Titelkampf zum Schneckenrennen?

"Beide Mannschaften haben in den letzten Spielen gemerkt, dass es keine einfachen drei Punkte mehr gibt, weil alle Mannschaften gegen die Aufstiegsfavoriten noch motivierter sind. Es heißt nicht umsonst Aufstiegskampf, denn es ist ein Kampf und kein Spaziergang. Diesen gilt es jetzt anzunehmen und am Freitag vorne weg zu marschieren."

Angesichts der aktuellen Ergebnisse der beiden Spitzenteams ist es derzeit mehr Krampf als Kampf. Ist der Druck für beide Mannschaften zu hoch?

"Ich denke, ein gewisser Druck ist in dieser Phase der Saison normal. Ich persönlich habe nicht das Gefühl, dass unsere jungen Spieler nervös sind. Generell geht es für jeden einzelnen Spieler darum, das Drumherum auszublenden und die eigene Leistung auf den Platz zu bringen. Es gilt auch die Ruhe zu bewahren, wenn es während des Spiels mal nicht so läuft. Die Mannschaft, der das am Besten gelingt, wird am Ende des Tages erfolgreich sein."

„Jetzt ist Crunchtime, eigentlich geil.“
Michael Sollbauerüber das Spitzenspiel Ried-Admira

Sie sprechen davon, die Ruhe zu bewahren. Wie sehr setzen Sie in einem so engen Spiel auf die Rieder-Fans?

"Ich kenne die Rieder Fans sehr gut, weil ich schon einige Male als Gegner zu Gast war. Wenn die Hütte voll ist, was am Freitag der Fall sein wird, kann es richtig laut werden. Die Fans können uns durch das Spiel tragen - das wird auch wichtig sein, denn wir brauchen jeden einzelnen Unterstützer. Jetzt liegt es an uns, diese Energie mitzunehmen und den Fans auf dem Platz zu zeigen, dass wir es unbedingt wollen. Wir sind bereit!"

"Sie waren zum Beispiel mit Rapid im Innviertel zu Gast. Wie sehen Sie die aktuelle Situation Ihres Ex-Vereins?"

"Ich glaube, dass die aktuelle Situation für die Mannschaft sehr ernüchternd ist. Zu Beginn des Frühjahrs war man noch im Meisterschaftsrennen, jetzt muss man schauen, dass man international spielt."

Woran hakt es im Moment?

"Ich persönlich denke, dass die Mannschaft enormes Potential hat, leider waren Leistungsträger wie Isak Jansson und Nenad Cvetkovic nie wirklich fit. Auch die Verletzung von Burgstaller, der die Mannschaft in schwierigen Situationen tragen kann, hat der Mannschaft nicht geholfen. Am Ende des Tages zählen die Ergebnisse und die haben trotz guter Leistungen leider nicht gestimmt. Die Gründe dafür sind vielfältig und von außen schwer zu beurteilen. Hier gilt es, sich nach der Saison zusammenzusetzen und eine ordentliche Analyse zu machen."

Derzeit sieht es so aus, als würden Rapid die Führungsspieler abgehen. Vor allem Rapid-Kapitän Matthias Seidl steht im Zentrum der Kritik. Wie sehen Sie seine Situation?

"Ich glaube, dass 'Matti' unter der Gesamtsituation leidet. Durch den Ausfall der oben genannten Führungsspieler lastet der ganze Druck auf ihm. Ich glaube, wenn er den Kopf frei bekommt, kann er wieder zeigen, was für ein toller Fußballer er ist."

{title && {title} } gst, {title && {title} } Akt. 02.05.2025, 12:55, 02.05.2025, 06:58
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