"Es ist ein Trauerspiel. Von der Krems her hat man schon tote Fische anschwimmen sehen." Was in den vergangenen Tagen im Jaukerbach in Linz passierte, schockiert derzeit nicht nur Anrainer, sondern auch Politik und Tierschützer. "Ich finde das einfach krank. Die Verantwortlichen gehören zur Rechenschaft gezogen", fordert Wilhelm Schnebel, Obmann der Tierrettung OÖ im Gespräch mit "Heute".
Was war passiert? Im Krems-Fluss in der Landeshauptstadt kam es zu einem massiven Fischsterben. Sinkende Wasserstände wurden den Tieren zum Verhängnis, die verbliebene Flüssigkeit heizte sich stark auf. Tausende Tiere verendeten qualvoll im heißen Wasser, darunter soll sich sogar ein ein Meter langer Wels befunden haben.
Vergangene Woche fand dann eine große Rettungsaktion statt, um so viele Fische wie möglich zu retten. Unwetterbedingt musste am Donnerstag dann aber abgebrochen werden. Laut Schnebel wurde das Abfischen dann nicht wieder aufgenommen, nur ein paar wenige Tiere dürften das Drama überlebt haben.
Ein Video zeigt, wie dutzende Tiere noch versuchen, sich in kühlere Bereiche zu retten:
"Ohne tote Fische geht es nicht", so der Tierschützer. Er ist sich aber sicher: "Was da geschehen ist, war mutwillig." Technisch sei es möglich gewesen, die Arbeit nach dem Gewitter wieder aufzunehmen: "Es hätte genug Freiwillige gegeben, die auch um 4 Uhr Früh gekommen wären. Theoretisch hätte man jeden letzten Fisch rausholen können."
In der Nacht auf Sonntag seien dann die toten Tiere alle abgefischt worden. Warum? Für Schnebel ganz eindeutig: "Spuren verwischen." Er fordert jetzt Konsequenzen: "Wir werden eine Sachverhaltsdarstellung an die Staatsanwaltschaft schicken."
Denn: Wäre eine solche Situation einer Privatperson passiert, "käme man aus den Strafen gar nicht mehr raus". Aus Sicht der Linz AG sei das Abfischen übrigens "bestmöglich verlaufen", erklärte man in einem Statement gegenüber der "Krone". Schnebel sieht das aber ganz anders: "Für die Linz AG mag das sein, aber für die Tiere nicht."