Wie von "Heute" ausführlich berichtet, plant die Bundesregierung, bei den Pensionen kräftig zu sparen. Ab einem Einkommen von 2.500 Euro brutto wird die Teuerung künftig nicht mehr abgegolten. Betroffen sind damit mehr als ein Viertel aller Pensionisten. Dazu war am Freitag Gabriel Felbermayr, Direktor des Wirtschaftsforschungsinstituts (WIFO) Studiogast bei Margit Laufer in der ORF-"ZiB2".
Bei einem Auftritt in der "ZIB2" Anfang Juni sprach sich der Experte dafür aus, bei Lohnverhandlungen – es ging damals um Löhne und nicht um die Pensionen – die Inflation nicht als Ausgangspunkt, sondern als Obergrenze für Verhandlungen zu betrachten.
Das Paket, das die Regierung am Freitag vorgestellt hat, sei eine "gute Einigung, die verschiedene berechtigte Interessen abwiegt und berücksichtigt", so Felbermayr. Jeder Pensionist wünsche sich eine Inflationsabgeltung, das sei "legitim und verständlich". Gleichzeitig gebe es aber auch ein Budget zu sanieren. Man befinde sich im dritten Jahr der Wirtschaftsflaute, "die Kassen sind leer" – auch das sei ein legitimes Argument.
Das Jahr 2026 werde "sehr eng", so der Top-Ökonom. Man habe Spar-Vorgaben, die nach Brüssel gemeldet wurden. Diese zu erfüllen, sei "kein Selbstzweck". Vielmehr stehe Österreich unter Beobachtung der Finanzmärkte. "Jeder und jede in diesem Land wird gefragt sein, etwas beizutragen zu dieser Budgetsanierung". Wenn man nun frage, wo gespart werden solle – bei den Zukunftsausgaben oder den Sozialausgaben, ist für Felbermayer der Fall klar: "Überall wird man Schnitte machen müssen".
Und nun beginne das "Theater" eben bei den Pensionen. In einem nächsten Schritt werde es um Abschlüsse im öffentlichen Dienst gehen. "Auch dort werden viele verärgert sein".