Figure 03

Endlich ein Roboter, der deine Wäsche für dich macht

Figure AI hat mit dem humanoiden Roboter Figure 03 einen Nerv getroffen. Die Maschine putzt, räumt auf und denkt mit. Damit löst sie auch Angst aus.
16.10.2025, 07:45
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Der Figure 03 ist nicht nur irgendein Haushaltsroboter, wie etwa ein Roomba. Er ist das neue Aushängeschild von Figure AI, einem kalifornischen Startup, das innerhalb von drei Jahren eine Bewertung von 39 Milliarden US-Dollar erreicht hat. Das ist fast so viel wie Ford (46 Mrd.) und beinahe doppelt so viel wie Ebay (22 Mrd.). TIME spendierte dem Androiden 2025 eine Titelseite und kürte ihn zur besten Erfindung des Jahres. Im September 2025 flossen über 1 Milliarde Dollar zusätzliches Kapital in die Firma.

Figure 03 soll deine Hausarbeit übernehmen

Figure 03 faltet T-Shirts, räumt die Spülmaschine ein oder deinen Tisch ab. Und das alles mit bemerkenswerter Feinmotorik. Möglich machen das Sensoren, die bereits ein Gewicht von drei Gramm erkennen, sowie Kameras in den Handflächen, mit denen er auch in enge Schränke sieht. Laden musst du ihn nicht manuell: Bevor ihm der Strom ausgeht, watschelt er einfach auf seine Aufladestation.

Die Sensoren erkennen bereits ein Gewicht von drei Gramm. Deshalb kann der Roboter auch sorgfältig zupacken.
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Er sieht und versteht dich

Die Software hinter dem Roboter heißt Helix, ein von Figure AI selbst entworfenes KI-System. Es kombiniert Sehen, Hören, Sprache und Bewegung. Die Besonderheit: Es läuft vollständig auf dem Roboter selbst, ohne Cloud oder Verzögerung. Helix hört Sprachbefehle wie "Räum die Küche auf" und kann diese in logische Handlungsschritte umsetzen.

Denn der Roboter ist nicht programmiert, sondern trainiert: Mit 500 Stunden Videoaufnahmen lernte er den Umgang mit über 1.000 Objekten. Seine Fähigkeiten erweitert er durch Zuschauen, ein Durchbruch in der Robotik.

Streit mit OpenAI und der Realität

Zuerst setzte Figure auf eine Partnerschaft mit OpenAI, dem Unternehmen hinter ChatGPT. Die Idee: OpenAIs Sprachmodelle sollten den Robotern helfen, Befehle zu verstehen. Doch im Februar 2025 zog Figure den Stecker. CEO Brett Adcock erklärte, man wolle die Kontrolle über die eigene KI behalten. Große Sprachmodelle wie GPT seien "austauschbar". Statt fremder Technik setzt Figure seither auf sein eigenes System Helix.

Auch beim Einsatz in der Industrie gab es Krach. Adcock sprach von einer "Roboter-Flotte" bei BMW. In Wirklichkeit lief dort nur ein einziger Roboter im Testbetrieb. Nach öffentlicher Kritik drohte Figure dem Magazin "Fortune" sogar mit einer Klage.

Jobkiller oder Sci-Fi-Hilfe?

An Kritik mangelt es nicht. Figure spricht davon, "manuelle Arbeit optional" machen zu wollen. Gewerkschaften warnen vor dem Verlust von Millionen Jobs, etwa in der Logistik. Sicherheitsforscher bemängeln fehlende Normen für humanoide Maschinen. Auch Ethiker stellen Fragen: Was, wenn der Roboter falsch entscheidet, gehackt wird oder sogar ausrastet und Menschen verletzt?

Adcock teilt diese Bedenken nicht wirklich. Für ihn sind Roboter wie Figure 03 die Zukunft. Doch ob sie wirklich so schlau, sicher und fähig sind, wird sich erst zeigen.

Figure 03 gibt es noch nicht zu kaufen, soll aber bald für unter 20.000 Dollar erhältlich sein. Produziert wird in der firmeneigenen Fabrik. Das Ziel: 100.000 Roboter in vier Jahren.

{title && {title} } red,20 Minuten, {title && {title} } 16.10.2025, 07:45
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