Die angeblich sauberen Plug-in-Hybridautos entpuppen sich als wahre Klimasünder. Das geht aus einem Bericht der Umweltorganisation Transport & Environment (T&E) hervor. Demnach produzieren die Autos im Alltag fünfmal so viel CO₂, wie in offiziellen Tests gemessen wird.
Heißt: Während die Hersteller bei der Typgenehmigung mit Werten von 28 Gramm pro Kilometer werben, liegt der tatsächliche Ausstoß laut T&E-Analyse im Schnitt bei 139 Gramm. Damit bewegen sich die Hybride auf Augenhöhe mit herkömmlichen Benzinern. Hinzu kommt: Der Unterschied zwischen Zahlen aus dem echten Leben und den Laborwerten ist in den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegen. 2021 etwa lag der tatsächliche CO₂-Ausstoß noch beim 3,5-Fachen (38 Gramm vs. 134 Gramm) der realen Emissionswerte.
Zurückzuführen sei der Unterschied jedenfalls auf "fehlerhafte Annahmen zum Anteil des elektrischen Fahrmodus". Das liege laut T&E vor allem daran, dass Firmenwagenfahrer ihre Plug-in-Hybride kaum laden. Während EU-Testverfahren davon ausgehen, dass die Autos zu 70 bis 85 Prozent elektrisch bewegt werden, seien es in der Praxis bloß elf bis 15 Prozent.
"Plug-in-Hybride sind immer noch schlimmer für das Klima, als die Autohersteller behaupten, und die Lücke zur Realität ist nur noch schlimmer geworden“, ärgert sich Lucien Mathieu, Autodirektor bei T&E. Dennoch fordere die Autoindustrie, "dass die EU ein Auge zudrückt, damit sie Investitionen in vollelektrische Autos verzögern kann".