Am Donnerstagvormittag ist es bei der 95. Generalversammlung der European Broadcasting Union (EBU) in Genf zum ersten echten Eklat gekommen. Der spanische Sender RTVE hat offiziell eine geheime Abstimmung über den möglichen Ausschluss Israels vom Eurovision Song Contest 2026 beantragt und durchgesetzt.
Wie aus EBU-Kreisen bestätigt wurde, haben insgesamt acht Länder ein gemeinsames Dokument eingereicht, in dem sie eine anonyme Abstimmung verlangen. Damit solle jeglicher politischer oder diplomatischer Druck ausgeschlossen werden. Laut EBU-Statuten muss eine geheime Wahl stattfinden, wenn mindestens fünf Mitgliedsländer sie verlangen. Diese Schwelle wurde deutlich überschritten.
Ursprünglich wollte die EBU das heikle ESC-Thema per Handzeichen klären. Doch Spanien, einer der lautesten Gegner einer israelischen Teilnahme in Wien, hat dem nun einen Riegel vorgeschoben.
Der Vorstoß sorgt in Genf für spürbare Spannung: Zahlreiche Delegierte sollen überrascht gewesen sein, wie früh und wie offensiv Spanien in die Sitzung eingegriffen hat. Beobachter erwarten, dass die Entscheidung über Israels Teilnahme nun deutlich später am Abend fallen könnte, dafür aber unter maximaler Geheimhaltung.
Wie die geheime Abstimmung ausgeht, könnte den ESC 2026 komplett auf den Kopf stellen.