Treffen in Washington

Experte mahnt: Selenskyj sollte Hemd und Sakko tragen

Selenskyj reist am Montag für Gespräche mit Trump nach Washington. Ein Geopolitik-Experte sagt, worauf er achten sollte.
17.08.2025, 07:05
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Nach dem Gipfeltreffen zwischen Donald Trump und Wladimir Putin bleibt die Ukrainefrage weiter ungelöst. Trump forderte den ukrainischen Präsidenten in einem Interview mit Fox News lediglich auf, "mach einen Deal". Wie Wolodymyr Selenskyj am Samstag ankündigte, reist er am Montag zu einem Treffen mit dem US-Präsidenten nach Washington.

Ende Februar war es bei einem ähnlichen Gespräch zwischen den beiden Staatschefs zu einem Eklat gekommen. Neue Reibungen müsse Selenskyj nun unbedingt vermeiden, warnt der Geopolitik-Experte Klemens Fischer.

Wie soll Selenski auftreten?

"Selenskyj darf nichts tun, was Trump gegen ihn aufbringen könnte. Er muss sich dankbar zeigen und in gewisser Weise den Bückling machen", sagt Fischer. Vor allem müsse er zuhören und annehmen, was Trump auf den Tisch lege.

Auch die Frage des Auftritts spiele eine Rolle. Beim Treffen im Februar war Selenskyjs Outfit in die Kritik geraten – der Präsident erschien ohne Anzug. "Diesmal sollte er unbedingt seriöser auftreten – ein Hemd, vielleicht ein Sakko. Etwas Anzug-ähnliches würde passen", so Fischer.

Experte rechnet mit Deal nach Take-it-or-leave-it-Prinzip

Inhaltlich erwartet der Experte klare Vorgaben aus Washington: "Trump wird ihm einen Plan vorlegen, und dann gilt das Take-it-or-leave-it-Prinzip. Wenn sich Selenskyj nicht kompromissbereit zeigt, riskiert er die Unterstützung der USA vollständig zu verlieren. Und das kann er sich schlicht nicht leisten."

Fischer rechnet mit einem Deal nach folgendem Muster: Die Ukraine zieht sich aus den von Russland besetzten Gebieten zurück, erkennt diese jedoch nicht offiziell als russisches Staatsgebiet an. De facto blieben die Regionen also besetzt, de jure aber ukrainisch. Damit könnte Selenskyj seinem Volk versichern, niemals Land an Russland abgetreten zu haben – und zugleich Trump einen Erfolg präsentieren.

Was ist mit europäischer Hilfe?

Auf europäische Hilfe allein könne Selenskyj nicht setzen, betont Fischer: "Europa ist weder militärisch noch finanziell in der Lage, die USA zu ersetzen. Ohne amerikanische Satellitenaufklärung und Geheimdienstinformationen wäre die Ukraine auf dem Gefechtsfeld blind."

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