Nach einer Explosion an einer Bahnstrecke in Richtung Ukraine geht die polnische Regierung von Sabotage aus. "Eine Bahnstrecke zu sprengen, ist ein beispielloser Sabotageakt", schrieb Regierungschef Donald Tusk am Montag im Onlinedienst X.
Die Tat richte sich gegen "die Sicherheit des polnischen Staates und seiner Bürger". Die Schienenstrecke sei "für die Lieferung von Hilfen für die Ukraine" von großer Bedeutung.
Tusk besuchte am Montag die Explosionsstelle in Mika etwa 100 Kilometer südöstlich von Warschau. Die meisten Lieferungen von Waffen und Munition an die Ukraine durch den Westen erfolgen über das EU- und Nato-Mitgliedsland Polen.
Hintergrund: Sonntagmorgen bemerkte ein Lokführer ein sark beschädigtes Gleisstück und alarmierte die Leitstelle. Zugpersonal und Fahrgäste seien unbeschadet geblieben. Die genauen Hintergründe der Tat sind noch unklar. Die Staatsanwaltschaft hat die Ermittlungen aufgenommen.
Oberst Grzegorz Małecki machte in einem Interview mit dem polnischen Nachrichtenportal "Fakt" Russland für den Sprengstoff-Anschlag verantwortlich. Dieser Sabotageakt sei "eine weitere rote Linie, die Russland überschritten hat". Laut dem Ex-Geheimdienstchef könnte die Tat wohl kaum von Amateuren verübt worden sein.
Auch das polnische Verteidigungsminsterium hat sich bereits zum Vorfall geäußert. Demnach soll das Militär nun einen etwa 120 Kilometer langen Streckenabschnitt nahe der Bahnlinie bis zur ukrainischen Grenze kontrollieren.