Insolvenz angemeldet

"Faule Ausrede" – heftige Kritik an Luxus-Hotel

Ein Luxus-Resort in den Alpen ist pleite, Mitarbeiter zittern um ihre Jobs. Jetzt kritisiert eine Gewerkschafterin die Betreiber des Hotels scharf.
Oberösterreich Heute
20.05.2025, 15:43
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Über die Alpin Family GmbH wurde vor wenigen Tagen ein Sanierungsverfahren am Handelsgericht Wien eröffnet. Beim Unternehmen handelt es sich um eine Gesellschaft, die an zehn Standorten in verschiedenen Bundesländern Hotels betreibt.

Wie berichtet, betragen die Schulden laut Alpenländischem Kreditorenverband 17 Millionen Euro. Und: Rund 73 Mitarbeiter sind von der Insolvenz betroffen, Kündigungen sind derzeit jedoch nicht geplant.

Zur Hotelgruppe gehört auch die Triforêt Alpinresort GmbH, die unter anderem in Hinterstoder (Bez. Kirchdorf) ein gleichnamiges Hotel führt. Als Ursache für die Zahlungsunfähigkeit gab der Betrieb vor allem "massive Änderungen im Kollektivvertrag der Mitarbeiter in Bezug auf Sonderzahlungen" an. Dieses Argument wird jetzt von der Gewerkschaft scharf kritisiert.

"Diese faule Ausrede ist haarsträubend", erklärt Sabine Ameshofer, Landesvorsitzende des Fachbereichs Tourismus in der Gewerkschaft vida Oberösterreich.

Vida betont, dass es bei den Kollektivvertrags-Verhandlungen im Vorjahr "endlich ein Vorankommen in Sachen Bezahlung und Rahmenbedingungen" gegeben habe. So gilt laut Gewerkschaft seit 1. Mai ein kollektivvertraglicher Mindestlohn von 2.026 Euro brutto für Hilfskräfte und Verbesserungen bei den Sonderzahlungen.

"Mit diesen Maßnahmen konnten wir die Situation der Beschäftigten verbessern und wirken auch dem in der Branche ständig beklagten Arbeitskräftemangel entgegen", berichtet Ameshofer.

"Unternehmerische Fehlentscheidungen"

Die Gewerkschafterin versteht nicht, dass diese "Verbesserungen" nun Schuld daran seien, dass ein "von Großinvestoren unterstütztes Millionenprojekt" in die Insolvenz schlittere: "Ganz offensichtlich wurden unternehmerische Fehlentscheidungen getroffen, die sich die Betroffenen nicht eingestehen und deshalb die Verantwortung abschieben wollen."

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