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"Fehlverhalten sanktionieren" – Minister mit Ansage

Bildungsminister Christoph Wiederkehr plant umfassende Reformen, darunter mehr Deutschförderung und Sanktionen gegen unkooperative Eltern.
Newsdesk Heute
01.06.2025, 13:00
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Seit knapp drei Monaten ist Christoph Wiederkehr (NEOS) als Bildungsminister im Amt und plant umfassende Reformen im Schulsystem. Im Fokus steht dabei vor allem das lang diskutierte Handyverbot an Schulen, das seit 1. Mai bundesweit in Kraft ist.

Am Sonntag kündigt der Bildungsminister in der ORF-Pressestunde die "größte Schulreform seit 1962" an – mit mehr Deutschförderung, einer besseren Ausbildung für Elementarpädagogen, mehr Autonomie für Schulen und einem neuen Pflichtfach: Demokratiekunde. Ziel sei ein Bildungssystem, "in dem alle Kinder gerne in die Schule gehen".

Sanktionen gegen unkooperative Eltern

Ein besonderes Anliegen ist dem Minister auch die Rolle der Eltern. Wer Gespräche mit Schulen bewusst verweigert, soll künftig mit Sanktionen rechnen müssen. "Wenn ein Kind suspendiert wird, dann müssen Eltern auch mit der Schule reden. Wenn dann Eltern ein Gespräch verweigern, sollte es Verwaltungsstrafen geben. Wir müssen als Gesellschaft Fehlverhalten sanktionieren", so Wiederkehr.

Damit sollen Schulen im Umgang mit unkooperativen Eltern gestärkt werden. Geplant sind Geldstrafen von bis zu 2.500 Euro oder im Extremfall sogar sechs Wochen Haft. Ein entsprechender Gesetzesvorschlag soll dem Parlament im kommenden Schuljahr vorgelegt werden.

Deutschförderung verdoppeln

Ein zentrales Problem im Bildungssystem ist laut Wiederkehr die mangelnde Deutschförderung. Zu Beginn des vergangenen Schuljahres verfügten 44,6 Prozent aller Erstklässler in Wien nicht über ausreichende Deutschkenntnisse, um dem Unterricht zu folgen. Für den Minister sind das "dramatische Zahlen". Abhilfe sollen ein zweites verpflichtendes Kindergartenjahr sowie eine Verdoppelung der Deutschförderung schaffen. "Jedes Kind, das Förderung braucht, soll sie auch bekommen", betont Wiederkehr.

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