Ein chinesischer Roboterhund sorgt für Aufsehen: Der "B2" von Unitree Robotics kann Flammen mit einer Hochdruckkanone bekämpfen, Treppen steigen und brennende Gebäude erkunden. Vorführungen mit Prototypen kursieren schon seit einiger Zeit im Internet. Doch bevor der Robodog weltweit Feuerwehren unterstützt, hat er noch einige Hürden zu überwinden.
Er wiegt knapp 60 Kilo, läuft auf vier Beinen und schießt Wasserstrahlen mit 60 Metern Reichweite: Der Feuerlösch-Roboterhund "B2" soll künftig Leben retten, wo Menschen nicht hin können – in brennenden Gebäuden, Industriehallen oder bei Waldbränden. Entwickelt wurde der "Hund" vom chinesischen Unternehmen Unitree Robotics, einem der weltweit führenden Hersteller für vierbeinige Industrieroboter.
Seit 2023 wird der Roboter entwickelt, im Frühjahr 2025 stellte Unitree erstmals eine speziell angepasste Feuerwehr-Version vor. In Qingdao wurden bereits zwei Exemplare in der Praxis getestet – mit Erfolg: Der B2 bewegte sich durch verrauchte Räume und löschte echte Feuer mit seiner Wasserkanone. Der Preis: rund 150.000 Dollar pro Einheit.
Für den nordamerikanischen Markt arbeitet Unitree mit dem US-Unternehmen Robostore zusammen. Gründer Teddy Haggerty will den Roboterhund ab April 2026 offiziell in den USA anbieten. Die US-Variante wird an amerikanische Sicherheitsstandards angepasst und lokal montiert.
Der "B2" ist mit Lidar-Scannern, Wärmebildkameras und einem intelligenten Steuerungssystem ausgestattet. Er erkennt Hindernisse, analysiert Hitzequellen und kann sich selbstständig orientieren. Die Wasserkanone liefert bis zu 40 Liter pro Sekunde, während das Gerät Steigungen von 45 Grad und Hindernisse bis 40 Zentimeter Höhe meistert.
Noch läuft nicht alles perfekt: Bei Tests kippte der Roboter vereinzelt um, wenn der Wasserdruck zu hoch war. Auch die Batterielaufzeit ist mit wenigen Stunden begrenzt. Zudem ist das System teuer und wartungsintensiv – viele Feuerwehren werden sich den "Hightech-Hund" vorerst kaum leisten können.
Feuerwehr-Roboter gibt es schon länger: In Japan, den USA und Europa experimentierten Forscher mit rollenden Löschmaschinen. Auch Unitree hatte bereits das Vorgängermodell "B1" für Feuerwehren adaptiert. Der "B2" gilt jedoch als mobilster und leistungsfähigster Roboter seiner Art – dank seiner Agilität und modularen Bauweise.
Bevor der "B2" weltweit ausrücken kann müssen noch Zulassungen, Sicherheitsstandards und Schulungssysteme geschaffen werden. Auch die Integration in bestehende Feuerwehr-Strukturen – vom Schlauchanschluss bis zur Funksteuerung – steht noch am Anfang. Ohne lokale Servicenetze und Ersatzteilversorgung bleibt der Einsatz riskant.
Experten sehen in Robotern wie dem "B2" einen Wendepunkt in der Katastrophenhilfe. Autonome Geräte könnten künftig erste Erkundungen übernehmen, Türen aufbrechen oder Brände aus sicherer Distanz eindämmen, bevor Menschen nachrücken. Mensch und Maschine würden so als Team agieren.
Noch ist der Feuerlöscher-Hund mehr Vorführobjekt als Alltagshilfe. Doch gelingt Unitree der Sprung vom Labor in die Feuerwache, könnte der Roboterhund schon bald zum Exportschlager werden – und den Feuerwehr-Alltag revolutionieren. Dann heißt es wirklich: Der Hund löscht das Feuer.