"Frischfleisch Weekend"

"F***schnitzel": Frau empört über Bordell-Flyer

Ein Leserreporter kritisiert den Flyer eines Bordells. Die gewählte Bezeichnung für Sexarbeiterinnen sei erniedrigend. Das sagt der Betreiber.
29.05.2025, 13:45
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Ein "Club für Erwachsenenunterhaltung" aus der Zentralschweiz wirbt mit Flyern für einen Anlass am Wochenende vom 29. Mai. Der Anlass, der das ganze Wochenende dauert, wird darauf mit "Frischfleisch Weekend" betitelt.

In großen gelben Buchstaben bewirbt der Saunaclub sein Angebot und bezeichnet dabei Frauen als "F***schnitzel". Die digitale Werbung kursiert auf Social Media und auf der Webseite des Clubs und kommt nicht überall gut an.

Frau findet Flyer "eklig": Expertin ordnet ein

Auch an Freunde habe der Bordell-Besitzer den Flyer digital geschickt. Die Frau eines Empfängers des Flyers ist nicht erfreut darüber: "So etwas geht nicht", sagt sie gegenüber 20 Minuten. Als Frau fühle sie sich diskriminiert, es sei erniedrigend. "Eine Frau so zu bezeichnen, ist geschmacklos und eklig."

Auf Nachfrage von 20 Minuten äußert sich der Besitzer zum Flyer. "Ich verstehe, dass die Formulierungen provokativ sind, ich sehe aber nichts Schlimmes an meiner Werbung", sagt er. "Ich lasse mich von Porno-Seiten inspirieren."

Werbung für käuflichen Sex nicht reguliert

Olivia Frei von der Frauenzentrale Zürich sagt: "Diese Werbung ist klar frauenverachtend." Doch solche Plakate erstaunen Frei nicht. Die Frauenzentrale verdeutlicht, dass die Werbung für käuflichen Sex nicht reguliert sei, im Vergleich zu Werbung für Tabak oder Alkohol.

Die schweizerische Lauterkeitskommission nimmt zwar keine Stellung zu konkreten Fällen, äußert sich jedoch zu ihren Grundsätzen. Philipp Kutter, Präsident der Lauterkeitskommission, sagt: "Ich kann bestätigen, dass sexistische Werbung gemäß unseren Grundsätzen nicht erlaubt ist."

Gelegentlich erhalte die Kommission Beschwerden, in denen Werbung für ein Bordell oder einen Saunaklub beanstandet wird. "Jede Person kann Beschwerde einreichen", sagt Kutter.

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