Greenpeace-Aktivisten haben am Dienstag gemeinsam mit Schauspielerin, Klimaaktivistin und Unicef-Beauftragte Valerie Huber ("Klammer – Chasing the Line") eine elf Meter lange „Klima-Quittung" vor dem Parlament entrollt. Die Quittung enthalte eine "Auswahl von Naturkatastrophen seit dem Pariser Klimaabkommen 2015".
Allein die Emissionen der OMV der vergangenen zehn Jahre verursachten demnach weltweit Klimaschäden in Höhe von 102 Milliarden Euro.
Die errechnete Summe beinhalte Folgekosten durch Naturkatastrophen, Meeresspiegelanstieg und Extremwetter, aber auch Kosten im Gesundheitsbereich und der Landwirtschaft. Die teilstaatliche OMV verursachte laut der "Klima-Quittung" seit dem Pariser Klimaabkommen 2015 mehr als 30-mal so hohe Kosten, wie Österreich im selben Zeitraum zur internationalen Klimafinanzierung beigetragen hat.
Greenpeace fordert die österreichische Bundesregierung im Zuge der Aktion auf, Gewinne von Öl- und Gaskonzernen endlich gerecht zu besteuern und sich auch international für starke Gesetze einzusetzen, damit die Verursacher der Klimaschäden dafür zahlen.
Marc Dengler, Klima- und Energieexperte bei Greenpeace in Österreich: "Während die OMV Milliardenprofite einfährt, gießt sie wortwörtlich Öl ins Feuer der Klimakrise. Fossile Konzerne zerstören die Lebensgrundlage von unzähligen Menschen."
Ölkonzerne "verursachen die Krise – aber wir alle zahlen die Rechnung dafür", so Dengler. Damit müsse nun Schluss sein: "Wer die Klimakrise befeuert, muss dafür zahlen."
Greenpeace zeigt mit der „Klima-Quittung”, dass fossile Unternehmen die Hauptverursacher der Klimakrise sind, während die Bevölkerung weltweit die Folgen trage. Wie etwa Familie Bisic aus Gablitz in Niederösterreich, deren Haus nach den Überschwemmungen 2024 schwer beschädigt wurde und die auf der "Klima-Quittung" mit Kosten von über 24.000 Euro stellvertretend für Betroffene abgebildet ist.
Klimaschäden, die heute entstehen, wirken noch lange nach. Das Öl und Gas, das etwa die OMV in den vergangenen zehn Jahren gefördert hat, werde sich bis ins Jahr 2300 auf das Klima und die Umwelt auswirken, so die Aktivisten.
Die überdimensionale Rechnung listet darüber hinaus weltweite Schäden auf, die durch Naturkatastrophen wie das Hochwasser 2024 in Österreich, Waldbrände oder Hurrikans seit dem Pariser Klimaabkommen 2015 entstanden sind.