Schock-Zahlen aus neuer Studie

Gewessler schlägt Alarm: "So viel kostet Klimakrise"

Grünen-Chefin warnt: Tun wir nichts für Klimaschutz, drohen in Europa unfassbare Schäden von über 5 Billionen Euro und Millionen Jobs gehen verloren.
Angela Sellner
28.10.2025, 15:54
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Eine neue Studie der Wirtschaftsuniversität Wien (WU) rechnet knallhart vor: Nichtstun beim Klimaschutz kommt uns zehnmal teurer, als zu handeln. Die von WU-Professorin Sigrid Stagl erstellte Untersuchung zeigt: Jeder in Klimaschutz investierte Euro spart zwischen vier und zehn Euro an späteren Folgekosten.

Wetterextreme kosten hunderte Milliarden

Bereits heute verursachen Wetterextreme, Hitzewellen und Überschwemmungen Schäden in astronomischer Höhe. Seit 1980 summieren sich diese in Europa auf 738 Milliarden Euro – mehr als das gesamte Bruttoinlandsprodukt (BIP) Belgiens im vergangenen Jahr.

"Die Klimakrise ist ein Milliardengrab für unsere Wirtschaft", warnte Grünen-Chefin Leonore Gewessler im Rahmen der Präsentation der Studie am Dienstag eindringlich: "Schon jetzt haben Wetterextreme in Europa unvorstellbare Summen an Schäden verursacht. Wenn wir weiter zögern, werden die Produktionsverluste bis 2050 auf über fünf Billionen Euro steigen. Das ist das Zehnfache dessen, was Österreich in einem ganzen Jahr von allen Menschen und Unternehmen erwirtschaftet wird."

„Wenn die Küche brennt, beginnt man auch sofort mit dem Löschen, anstatt zu warten, bis das ganze Zinshaus abbrennt.“
Leonore GewesslerGrünen-Chefin

Für Gewessler ist klar: "Nichts ist teurer als Nichtstun. Jede verzögerte Maßnahme kostet uns doppelt – Wohlstand, Jobs und Zukunft. Wenn die Küche brennt, beginnt man auch sofort mit dem Löschen, anstatt zu warten, bis das ganze Zinshaus abbrennt."

"Es geht um Menschenleben"

Auch EU-Abgeordnete Lena Schilling (Grüne) schlägt Alarm: "Wenn wir über die Klimakrise reden, geht es nicht nur um Grad und Gigatonnen – es geht um Menschenleben! Um die Krankenschwester, die in überhitzten Spitälern arbeitet. Um Bauarbeiter, die auf den Gerüsten kollabieren. Um ältere Menschen, die Hitzewellen nicht überstehen."

Schon jetzt kostet die Klimakrise laut Studie jährlich bis zu 80.000 Menschenleben und verursacht 400 Milliarden Euro Gesundheitskosten. "Unser Gesundheitssystem ist schon jetzt überlastet – wie soll das in fünf oder zehn Jahren noch gehen, wenn die Situation noch schlimmer wird?", fragt Schilling.

Zwei bis fünf Millionen Jobs bedroht

Dazu kommt: Zwischen zwei und fünf Millionen Jobs in der EU könnten bis 2040 verloren gehen, wenn nicht gegengesteuert wird.

„Jeder in Klimaschutz investierte Euro spart zwischen vier und zehn Euro an späteren Folgekosten.“
WU-Studiezu Kosten der Klimakrise

"Nichts ist teurer als Nichtstun"

Die Studie empfiehlt daher, Klimarisiken künftig verpflichtend in die europäische Wirtschaftspolitik einzubeziehen. Konkret solle unter anderem mindestens ein Prozent des Bruttoinlandsprodukts der EU jährlich in klimafreundliche Investitionen fließen.

Gewessler bringt es auf den Punkt: "Nichtstun ist die teuerste Strategie. Jeder Tag des Zögerns kostet uns Menschenleben, Arbeitsplätze und unsere Zukunft – weit mehr als jede Maßnahme, die wir heute ergreifen könnten."

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