"Das wird ein echter Gamechanger", sagt der Chef des Flughafens Wien-Schwechat Günther Ofner gegenüber der "Krone". "Wir reden von einer Technologie, die nicht nur die Sicherheit massiv stärkt, sondern auch die Effizienz. Jeder Ein- und Ausreisevorgang wird künftig dokumentiert, überprüfbar und nachvollziehbar."
Schon ab dem 12. Oktober, also in zwei Wochen, wird das sogenannte Entry-Exit-System (EES) schrittweise in der EU eingeführt. Das IT-System für Reisende aus Drittstaaten ersetzt den Pass-Stempel durch eine digitale Erfassung der Reisepassdaten und Biometrie.
An den Flughäfen Schwechat und Salzburg wurden die notwendigen Systeme bereits installiert, bald gehen sie in den sechsmonatigen Probebetrieb. Ab dem 10. April 2026 soll es eine 100-prozentige Abdeckung aller Schengen-Außengrenzen geben.
Für Reisende aus Großbritannien, den USA oder auch der Türkei beginnt damit eine neue Ära. "Die Schengen-Grenzen bekommen damit ein Gedächtnis", so Airport-Chef Ofner. Innenminister Gerhard Karner spricht von einem "wichtigen Schritt für eine effektive Grenzkontrolle" und einer "Erhöhung des Fahndungsdrucks".
So sollen durch das EES auch jene auffliegen, die etwa hierzulande als Asylwerber gemeldet sind, aber heimlich illegal ins Heimatland auf Urlaub fliegen. Mangels Digitalisierung blieb sowas bislang häufig unentdeckt. Mit der automatischen Erfassung jedes Drittstaaten-Reisenden soll nun damit Schluss sein.
Für EU-Bürger sowie Personen mit längerfristigem Visum oder Aufenthaltstiteln soll sich nach Angaben des Innenministeriums nichts ändern.
