31.000 Menschen geflohen

Flammeninferno in Kanada – Rauch erreicht Europa

Die kanadischen Feuerwehrkräfte kämpfen bereits seit einiger Zeit mit heftigen Waldbränden. Nun zieht der Rauch bis nach Europa.
Newsdesk Heute
05.06.2025, 12:28
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Dem EU-Erdbeobachtungsprogramm Copernicus im britischen Reading zufolge ist der durch die heftigen Waldbrände in Kanada entstandene Rauch über den Atlantik bis nach Europa vorgedrungen. Weitere Rauchwolken sollen in den kommenden Tagen folgen.

Größere Auswirkungen auf die Luftqualität in Bodennähe seien allerdings nicht zu erwarten, heißt es. Trüber wirkende Tage und rot-orangefarbene Sonnenuntergänge seien jedoch möglich. Für die Prognose stützt sich Copernicus auf die Daten seines Atmosphärenüberwachungsdienstes CAMS. Demnach gab es in den vergangenen Wochen erhebliche Emissionen aus Waldbränden in den kanadischen Provinzen Saskatchewan, Manitoba und Ontario.

Große Evakuierungsaktion

Aufgrund des Flammeninfernos seien mehr als 31.000 Menschen bis Mittwoch angewiesen worden, sich in Sicherheit zu bringen. In ganz Kanada kämpft die Feuerwehr inzwischen gegen mehr als 200 Brände, die insgesamt schon mehr als 2,2 Millionen Hektar Land vernichtet haben. Mehr als die Hälfte der Feuer konnte bisher nicht unter Kontrolle gebracht werden.

Am stärksten betroffen sind die Provinzen Saskatchewan und Manitoba im Zentrum des Landes, wo schon seit Tagen der Ausnahmezustand herrscht. Viele Menschen hätten "große Angst", sagte Tareq Hosen Alin, der in La Ronge in Saskatchewan ein Hotel betreibt. Die Kleinstadt wurde bereits evakuiert, doch der Hotelbesitzer ist geblieben, um Feuerwehrleute und andere Einsatzkräfte unterzubringen.

"Haben es mit Monster zu tun"

"Wir haben es mit einem Monster zu tun. Die letzten Stunden waren chaotisch", erklärte am Mittwoch die Feuerwehr von La Ronge. In der Umgebung der Stadt lodern mehrere aktive Brände. Einer dieser Brände hat bereits mehr als 470.000 Hektar Land vernichtet und ist noch immer außer Kontrolle. Die Brände haben nach Angaben der Behörden bereits zu einer Verschlechterung der Luftqualität in Zentralkanada sowie im Norden der USA geführt.

Die meisten Brände sind auf Unachtsamkeit zurückzuführen, etwa durch schlecht gelöschte Lagerfeuer.Das sich verändernde Klima, das in Kanada zunehmend zu Hitze und Trockenheit führt, macht verheerende Waldbrände Experten zufolge jedoch wahrscheinlicher. Im Jahr 2023 hatte Kanada seine bisher schlimmste Waldbrandsaison. Mehr als 15 Millionen Hektar Land verbrannten, acht Feuerwehrleute kamen ums Leben, 230.000 Menschen mussten evakuiert werden.

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