Coronavirus

10.000 Fälle! Düstere Corona-Prognose für Ostern

Wenn die Entwicklung des Infektionsgeschehens auch weiterhin so einen Lauf nehmen sollte, so haben wir laut Foitik zu Ostern um die 10.000 neue Fälle.

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Foitik spricht sich wegen der steigenden Zahlen für einen "kurzen und harten Lockdown" aus.
Foitik spricht sich wegen der steigenden Zahlen für einen "kurzen und harten Lockdown" aus.
Getty Images

Das Infektionsgeschehen in Österreich ist beunruhigend. Seit etwa Mitte Februar gibt es ein exponentielles Wachstum der Corona-Fälle. Insbesondere die Entwicklung der Lage in den Krankenhäusern bereitet immer mehr Sorgen. Aus diesem Grund warnte bereits Gesundheitsminister Anschober: "Die aktuell vorliegenden Prognosedaten zeigen eine drohende starke Steigerung der Infektionen. Die riskanteren, weil ansteckungsstärkeren Mutations-Varianten sind auch bei uns in Österreich und drücken die Infektionszahlen nach oben." Zudem wies der Minister darauf hin, dass bei solch einer weiteren Entwicklung des Infektionsgeschehens geplante Öffnungsschritte - wie etwa die Öffnung der Schanigärten - nicht umgesetzt werden.

Dies bekräftigte auch der Rot-Kreuz-Chef Gerry Foitik in einem Interview mit der "Kleinen Zeitung". Die Verdoppelungsrate der Zahlen betrage laut ihm etwa zwei Wochen. Derzeit verzeichnet man in Österreich täglich über 2.000 neue Fälle. 

"Wenn das so weiter geht, haben wir in 14 Tagen, wenn die Öffnungsschritte in Vorarlberg wirksam sein sollen, 4000 bis 5000 Neuinfektionen, am Palmsonntagswochenende dann 8000 bis 10.000."

Dieser Wert sei viel zu hoch, "weil viel zu viele Menschen schwer krank werden, wenn sich so viele infizieren". Kürzlich äußerte er seine Bedenken auch auf Twitter und sagte: "Habe heute keine guten Nachrichten (..): Zahl der Infizierten und jener Menschen, die kritisch krank sind, werden in den nächsten Wochen vermutlich stark steigen." Weiters verweist Foitik in dem Thread darauf, dass die B.1.1.7-Mutation, die weitaus ansteckender ist, "bereits dominant im N/O Österreichs" vorkommt.

Zu früh gelockert

Weiters erläuterte er in dem Interview, dass aus epidemiologischer Sicht zu früh gelockert wurde, sprich, dass Handel, körpernahe Dienstleister und Schulen den Betrieb eher noch nicht hätten wiederaufnehmen sollen. Jedoch merkte er an, dass die Entscheidung der Regierung aber "auf die wirtschaftliche, soziale, psychische und Bildungssituation" abziele. "Das muss man schon differenzierter bewerten", wird Foitik zitiert. 

Wie auch schon Anschober ankündigte, bestätigte der Rot-Kreuz-Chef gegenüber der "Kleinen Zeitung", dass bei seinem prognostizierten Trend Öffnungen sogar wieder zurückgenommen werden könnten. Zuletzt sagt der Gesundheitsminister hierzu, dass man ganz offen sagen müsse, dass eine solche Entwicklung geplante Öffnungsschritte wie bei der Gastronomie nicht möglich machen würde und es neue Corona-Maßnahmen brauche. Zwar wolle man dies verhindern, müsse aber auf gegebenenfalls steigende Zahlen reagieren. (Mehr dazu hier >>

Foitik für erneuten Lockdown

Aus diesem Grund schlägt Foitik einen kurzen und harten Lockdown vor. Er habe bereits im Jänner vorgeschlagen, "dass wir eine Zielinzidenz formulieren, von 25 oder 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner. Es ist besser, dieses Ziel durch einen harten, kurzen Lockdown zu erreichen, als durch eine permanenten leichten Lockdown. Dann kann man mit geringerem Risiko auch leichter schrittweise öffnen." Eine solche Methode wende Deutschland beispielsweise an, so Foitik. Damit wolle man "dem Impffortschritt eine Chance geben, seine Wirkung zu entfalten".

"Setzen wir uns gemeinsam ein Ziel, und zwar kein zeitliches Ziel, sondern die Inzidenz unter einem bestimmten Wert zu halten", empfiehlt Foitik. 

Er erläutert zudem, dass es ohnehin "nur mehr um ein paar Wochen" gehe - im April beginne dann nämlich die großen Impfaktionen. "Man schmeißt ja auch nicht ein Studium kurz vor der letzten Prüfung."

"Methoden-Mix" 

Der Anstieg der Zahlen sei gewiss auf ein Zusammenspiel mehrerer Faktoren zurückzuführen, wie etwa dem vermehrten Testen, der Zirkulation von neuen Virusvarianten, die weitaus ansteckender sind, und der Lockerung der Maßnahmen. Dies schilderte der Virologe Christoph Steiniger. Auch die "Ermüdung der Bevölkerung, dass man sich an Maßnahmen hält" sei ein Grund. "Alles Zusammen führt zu einem Anstieg der Infektionszahlen." Um ein weiteres solches Wachstum der Zahlen zu vermeiden, sei laut ihm ein "guter Maßnahmen-Mix" notwendig. (Mehr dazu hier >>)

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