Paukenschlag

Formel-1-Beben! Boss Marko verlässt Red Bull

Red Bull vollzieht den nächsten Umbruch: Helmut Marko verlässt den Konzern zum Jahresende – hinter dem Abschied soll massiver interner Druck stehen.
Sport Heute
08.12.2025, 15:28
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Paukenschlag bei Red Bull! Nach einem Bericht des "Telegraph" steht der Abschied von Dr. Helmut Marko fest. Der 82-Jährige wird seine Rolle als Motorsport-Berater mit Jahresende niederlegen – obwohl sein Vertrag eigentlich noch für die komplette kommende Formel-1-Saison gültig gewesen wäre.

Umfassender Neustart

Offiziell heißt es, Marko scheide auf eigenen Wunsch aus. Hinter den Kulissen soll jedoch deutlich mehr Druck im Spiel gewesen sein. Laut "BILD" drängen die Red-Bull-Verantwortlichen schon länger auf einen umfassenden Neustart im Konzern. Eine Schlüsselrolle spielt dabei Oliver Mintzlaff (50), ehemaliger RB-Leipzig-Boss und nun Geschäftsführer Sport bei Red Bull.

Mintzlaff hatte bereits im Juli für einen Paukenschlag gesorgt: Teamchef und CEO Christian Horner musste nach 20 Jahren gehen. Mit Marko verliert nun auch der zweite Machtfaktor der "Leitbullen" seinen Posten.

Markos Zeit als Formel-1-Pilot

Helmut Marko fuhr in der Formel 1 1971 und 1972 und kam dabei auf neun WM-Starts für BRM. In der WM blieb er ohne Punkte. Seine aktive Karriere endete nach einem schweren Unfall 1972 (Großer Preis von Frankreich), bei dem er ein Auge verlor.

Markos prägendste F1-Rolle: als Berater

Seinen größten Einfluss auf die Formel 1 hatte Marko nicht als Fahrer, sondern als Red-Bull-Motorsportberater: In dieser Funktion war er seit 2005 Red Bull Racing und Racing Bulls (vormals Toro Rosso und AlphaTauri). Zusätzlich verantwortete er das Red-Bull-Nachwuchsprogramm.

Er war maßgeblich an der Entwicklung eines systematischen Wegs von Talenten beteiligt und veränderte damit die gesamte Rennklasse.

Spezielle Beziehung zu Verstappen

Marko hatte in dieser Funktion großen Einfluss auf die Karriere von Superstar Max Verstappen. Der spätere Vierfach-Champion wurde am 12. August 2014 Mitglied des Red Bull Junior Teams. Für 2015 kündigte die Formel 1 offiziell an, dass Verstappen für Toro Rosso (Red Bulls damaliges Nachwuchsteam in der F1) fahren werde – als Red-Bull-Junior. Marko wollte ihn früh in ein F1-Cockpit bringen, und über das Schwesterteam den Weg nach oben öffnen – ein Ansatz, der Red Bulls Fahrerpolitik und damit auch die F1 über Jahre mitgeprägt hat.

Verstappen sieht Marko als Mentor und Förderer. Speziell im letzten Jahr, rund um die Horner-Affäre, die für Red Bull zur Zerreißprobe wurde und das Team in zwei Lager spaltete, wurde sichtbar, wie eng der Österreicher und sein Topfahrer sind. Schon im Vorjahr waren erste Gerüchte aufgekeimt, dass sich der Rennstall von Marko verabschieden will. Die Angst, damit auch Verstappen zu verlieren, war noch zu groß.

Marko zeichneten in der Formel 1 neben seiner Expertise, dem Weitblick bei Zukunfts-Entscheidungen auch seine gnadenlose Direktheit und Offenheit aus. Eigenschaften, die in auch in schwierige Situationen brachten. Zuletzt überdeutlich sichtbar beim vorletzten Saisonrennen: Marko hatte Mercedes vorgeworfen, mittels eines Unfalles von Kimi Antonelli bewusst ins WM-Rennen eingegriffen zu haben. Giftpfeile zwischen Mercedes-Teamchef Toto Wolff und dem Grazer flogen bei weitem nicht zum ersten Mal. Bemerkenswert in der jüngsten Causa: Erstmals schien sich Red Bull als eigener Arbeitgeber gegen Marko zu stellen, entschuldigte sich offen bei Mercedes für die WM-Unterstellungen.

Wie spätestens jetzt klar wird, war das der Anfang vom Ende der langen und erfolgreichen Zusammenarbeit.

{title && {title} } red, {title && {title} } Akt. 09.12.2025, 13:37, 08.12.2025, 15:28
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