Chaos am Canal Grande: In Venedig ist eine Frau mit einem gestohlenen Paketboot direkt am Fuß der berühmten Rialtobrücke in ein Geländer gekracht. Verletzt wurde niemand – doch die Schäden an der historischen Stelle dürften teuer werden.
Nach Angaben der venezianischen Stadtverwaltung soll die Verdächtige offenbar nicht gewusst haben, wie sie das Lieferboot steuern muss. Schon nach wenigen Metern sei sie in die Balustrade neben der Brücke gefahren. Italienische Medien zitieren Augenzeugen, die von einem "gewaltigen Aufprall" sprechen. Dabei wurden mehrere Pakete vom Boot geschleudert, die Frau konnte sich gerade noch festhalten.
Wie "Corriere del Veneto" berichtet, wurden die Schäden am Donnerstagnachmittag genauer begutachtet. Lapiazzaweb.it schreibt, dass die nun stark beschädigte Balustrade erst vor Kurzem renoviert worden sein dürfte. Wie hoch der Schaden tatsächlich ist, werde sich erst zeigen – es könne einige Zeit dauern, bis die genaue Summe feststeht. Telenuovo schätzt die Kosten bereits auf mehrere Hunderttausend Euro.
Bei der Frau soll es sich laut Medienberichten um eine 20-Jährige tunesischer Herkunft handeln, die bereits amtsbekannt sein soll. Die Polizei nahm sie wegen des Verdachts auf schweren Diebstahl fest. Laut Berichten wurde das Geländer beschädigt, Verletzte gab es keine. Die Verdächtige soll am Freitag vor Gericht erscheinen.
In Onlinemedien waren Fotos eines mit Paketen beladenen Boots auf dem Canal Grande zu sehen. Dem Vernehmen nach sollen viele der Pakete, die im Wasser landeten, Weihnachtsgeschenke gewesen sein. Entsprechend groß sei nun das Bemühen, alle Sendungen zu bergen und sie rechtzeitig weiter zu verschicken.