Weihnachten steht vor der Tür: Das Christkind besorgt mit Hochdruck die Geschenke. Zahlreiche Österreicher haben das bereits erledigt, wie nun viele Händler aus allen Regionen des Landes dem Handelsverband berichten.
Das erste Adventwochenende habe dabei die Erwartungen erfüllt. Die Kauflust der Österreicher hat im Vergleich zum Vorjahr wieder leicht zugenommen, bleibe aber aufgrund der Teuerungsdiskussion gegenüber 2021 und 2022 etwas verhaltener.
"Laut unserem aktuellen HV-Consumer-Check planen die Konsumenten heuer durchschnittlich 389 Euro für Weihnachtsgeschenke ein", berichtet Rainer Will, Geschäftsführer des Handelsverbands. Damit befinde man sich ungefähr auf dem Niveau des Vorjahres (386 Euro). "2022 lag das Pro-Kopf-Budget jedoch noch bei 395 Euro, 2021 sogar bei 432 Euro. Die anhaltende Teuerungsdebatte erweist sich damit für unseren Wirtschaftsstandort einmal mehr als schädlich", so Will.
Die Auswirkungen der Spar-Diskussion zeigen sich auch an der zunehmenden Deal-Orientierung: Mehr als ein Drittel der Befragten (37 Prozent) will zur Finanzierung der Weihnachtsausgaben verstärkt Rabattaktionen und Sonderangebote nutzen. Gleichzeitig geben nur 23 Prozent an, insgesamt weniger für Weihnachten ausgeben zu wollen.
Trotz Teuerung und Inflation bleibt Weihnachten auch heuer für die überwältigende Mehrheit ein Anlass zum Schenken: 8 Prozent feiern Weihnachten und beschenken ihre Liebsten, 11 Prozent feiern ohne Geschenke. Weitere 11 Prozent feiern zwar das Weihnachtsfest nicht – jeder zweite aus dieser Gruppe nimmt den Tag dennoch zum Anlass, Menschen in seinem Umfeld zu beschenken. Damit machen insgesamt 84 Prozent der Österreicher:innen Weihnachtsgeschenke.
Und was liegt am häufigsten unter den heimischen Christbäumen? Gutscheine bleiben der klare Superstar unter den Weihnachtsgeschenken und bauen ihren Vorsprung weiter aus: 45 Prozent wollen heuer Gutscheine verschenken. Dahinter folgen Geldgeschenke (32 %) und gemeinsame Zeit (31 Prozent).
"Ein Trend zeigt sich eindeutig: In Zeiten der Teuerung schenken die Menschen ihren Liebsten zu Weihnachten vor allem Freiheitsgrade durch Wahlfreiheit – etwa in Form von Gutscheinen oder Geldgeschenken", kommentiert Handelssprecher Will.
Für den Consumer Check hat das Marktforschungsinstitut Reppublika zwischen 12. und 24. November 1.023 Personen ab 18 Jahren repräsentativ für die österreichische Bevölkerung befragt.
Bei konkreten Waren-Geschenke geht, zeichnen sich zudem einige starke Trends ab: Einerseits praktisch Nützliches, etwa für Küche oder Haushalt (z. B. Air-Fryer, Kaffeemaschinen-Upgrade), andererseits Tech- oder Gaming-Highlights wie Konsolen, Kopfhörer oder Smartwatches.
Spielwaren bleiben klassisch-stark – von Bausets über Gesellschaftsspiele bis zu Puzzles –, während für trendige Kinds auch High-Tech- und AI-Toys an Bedeutung gewinnen. Bücher sind weiterhin Fixstarter unter vielen Christbäumen, und gerade in Sparkurs-Jahren funktionieren Beauty- und Körperpflege-Sets als "Luxus im Kleinen" sehr gut.
Am tiefsten greifen zu Weihnachten die Bewohner der Bundesländer Salzburg und Oberösterreich in die Taschen (Mittelwert: 399 Euro). Nahezu gleichauf liegen Niederösterreich und Burgenland (388 Euro), Kärnten und Steiermark (387 Euro) sowie Wien (386 Euro). Das Schlusslicht bilden die westlichen Bundesländer Tirol und Vorarlberg, allerdings mit geringem Abstand (379 Euro).
Rasant wächst auch der Einsatz von KI-Tools bei Suche und Kauf von Weihnachtsgeschenken. Bei Angehörigen der Gen Z (18 – 28 Jahre) und den Millennials (29 – 43 Jahre) nutzt bereits die Mehrheit der Befragten KI bei der Auswahl oder beim Kauf von Weihnachtsgeschenken. In der Gen X (44 – 59 Jahre) findet hingegen die überwiegende Mehrheit ohne ChatGPT & Co. die Weihnachtsgeschenke, ebenso bei den Baby Boomern (60+) und Golden Agern (74+).
Wer KI-Tools einsetzt, nutzt diese primär zur Ideenfindung und Inspiration (über alle Altersgruppen hinweg: 13 Prozent) oder zum Preisvergleich (11 Prozent). "Man kann sich sicher sein: KI wird in den nächsten Jahren auch im Weihnachtsgeschäft weiter an Bedeutung gewinnen," so Rainer Will.