Der Zwischenfall ereignete sich etwa 20 Minuten, nachdem eine Boeing von Ryanair kurz nach 9 Uhr vom Flughafen Manchester mit Ziel Agadir in Marokko abgehoben hatte: Wie Passagiere gegenüber britischen Medien angaben, setzte eine Frau auf dem Sitz neben einem Notausgang plötzlich dazu an, die Tür zu öffnen.
Entsetzte Mitpassagiere griffen ein und hielten die Frau davon ab, ihr Vorhaben umzusetzen. "Sie konnte lediglich die Plastikabdeckung entfernen und war daher erfolglos, da andere Passagiere sie stoppten und das Kabinenpersonal um 9.30 Uhr auf die Situation aufmerksam machten, das wiederum den Kapitän informierte", so ein Fluggast gegenüber den "Manchester Evening News". Danach setzte sich der Kapitän persönlich auf den Sitz beim Notausgang, bis das Flugzeug mit dem Flug RK1266 um 10.09 Uhr wieder sicher in Manchester landete. Insgesamt dauerte der Flug bloß 67 Minuten.
Am Boden wurde die Passagierin von der Polizei abgeholt. Techniker kamen an Bord, um den Schaden zu begutachten und um die Türabdeckung zu ersetzen. Um 11.20 Uhr bekam der Jet wieder Starterlaubnis und landete schließlich um 14.33 Uhr Ortszeit in Agadir.
Es ist nicht das erste Mal, dass ein Fluggast in der Luft einen Notausgang zu öffnen versuchte. Erst im März dieses Jahres geschah dies an Bord eines Fluges der Plus Ultra Airlines auf dem Weg von Madrid nach Caracas. Als ein Flugbegleiter den Passagier bändigen wollte, brach er sich ein Bein.
Und auf einem Flug der Asiana in Südkorea schaffte es ein Passagier sogar, die Tür zu öffnen. Dies war wohl bloß möglich, weil das Flugzeug erst auf 700 Metern Höhe war: In höheren Lagen presst der Druckunterschied die Türen fest gegen den Rahmen.
