Genuss

Frauen oder Männer - wer geht häufiger zum Kühlschrank?

Corona und das damit häufig einhergegangene Homeoffice haben unser Essengewohnheiten verändert. Darunter haben vor allem Kühlschranktüren gelitten.

Christine Scharfetter
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Das Homeoffice hat einige Veränderungen in Sachen Ernährung mit sich gebracht.
Das Homeoffice hat einige Veränderungen in Sachen Ernährung mit sich gebracht.
Getty Images

Die Pandemie und das damit verbundene Betretungsverbot in der Gastronomie bescherte nicht nur den Essenslieferanten eine Hochblüte, manch (ehemaliger) Bürohengst entdeckte im Homeoffice auch seine Liebe fürs Kochen. Im Juli 2021 befragte der deutsch-österreichische E-Commerce-Startup Olav 661 Personen ab 18 Jahren dazu, wie sich die Pandemie auf ihre Essengewohnheiten auswirkt.

Am augenscheinlichsten ist der Trend zur frischen Küche. Knapp 60 Prozent der Befragten gaben an, jetzt öfter Frisches zu Mittag zu servieren. 45 Porzent kochen jeden Tag frisch und abwechslungsreich. Wer nicht die Zeit dafür findet, wärmt sich gerne etwas Gekochtes vom Vortag auf (15 Prozent). Muss es einmal wirklich schnell gehen, dann greifen 12 Prozent gerne zu einem Salat oder Smoothie.

Frauen "snacken" Zuhause mehr

Allerdings hat die Sache auch einen Haken: Die Nähe zum Kühlschrank! Jeder Zweite empfindet dies als Nachteil, verleite es doch dazu, sich den einen oder anderen Happen zwischendurch zu gönnen. Knapp ein Fünftel lenkt sich mit Snacks von der Arbeit ab. Das trifft besonders auf Personen ab 30 Jahren (81 Prozent) zu. Eindeutig öfter erliegen aber Frauen der Versuchung im Homeoffice: Doppelt so viele Frauen (67 Prozent) wie Männer (33 Prozent) essen im Homeoffice mehr, um sich von Stress und Müdigkeit abzulenken.

Hobbyköche auf dem Vormarsch

Gesund bleibt es dabei dennoch, denn "deftige Hausmannskost wie Schnitzel und Rouladen stößt mittlerweile in der Mittagspause auf Ablehnung. Die Betriebskantine scheint an Beliebtheit zu verlieren und immer mehr Personen entdecken im Homeoffice wieder ihren innerlichen Hobbykoch", erklärt Studienleiterin Katharina Ladstätter.

Im Detail zeigt die Analyse, dass 42 Prozent der Personen zwischen 30 und 39 Jahren, die in einem Haushalt mit Kindern leben, jeden Tag frisch zu Mittag kochen, seit sie nicht mehr im Büro arbeiten. Bei Personen zwischen 50 und 59 Jahren kochen 35 Prozent öfter frisch. Was auffällt: Je jünger die Befragten sind, umso unterschiedlicher sind die Ergebnisse. So geben nur 10 Prozent der 25 bis 29-Jährigen an, frisch zu kochen.

Längere Mittagspausen

Und noch etwas hat sich verändert: Vor der Pandemie saß jeder Zweite im Büro pünktlich zwischen 11:00 und 13:00 Uhr am Mittagstisch. Eine Regelmäßigkeit, die nun der Vergangenheit angehört, denn 38 Prozent essen im Homeoffice immer zu unterschiedlichen Zeiten und verzichten auf geregelte Mittagspausen. Statt wie früher eine Mittagspause von 30 bis 60 Minuten einzulegen, geht jetzt jeder Zehnte in die Verlängerung und macht täglich bis zu 90 Minuten Pause.

"Das Bewusstsein für gesunde, selbstgekochte Gerichte ist gewachsen. Viele schätzen, dass sie täglich gesund kochen können und so auch in der Küche bei ihren Gerichten und Rezepten mehr experimentieren. Sie empfinden eine bessere Work-Life Balance und freuen sich über ihre verbesserte Gesundheit. Menschen nehmen sich gerne bewusst mehr Zeit, um mittags frisch zu kochen. Durch die flexible Zeiteinteilung im Homeoffice ist es möglich, sich auch eine längere Pause von seinem Arbeitsalltag zu nehmen", so Ladstätter.

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