Fashion and Beauty

Frauenärztin verrät, welche Unterwäsche gefährlich ist

Zu einem gesunden Intimbereich trägt auch die richtige Unterhose bei. Welche das ist und wieso du ohne schlafen solltest, weiß Dr. Katrin Baumgarten.

Christine Scharfetter
Nicht jede Unterwäsche ist optimal für den Intimbereich.
Nicht jede Unterwäsche ist optimal für den Intimbereich.
Foto von Roberto Hund von Pexels

Unterhosen kommen jeden Tag zum Einsatz und doch gibt es ein paar Unsicherheiten, was das kleine Stück Stoff anbelangt: Sind Tangas wirklich so schlecht für die Intimzone von Frauen? Und ist nur Unterwäsche aus Baumwolle eine Investition wert? Wir haben uns mit Gynäkologin Dr. Katrin Baumgarten vom Santé femme Institut für Frauengesundheit unterhalten.

Gibt es gute und schlechte Unterwäsche für Frauen?

Dr. Katrin Baumgarten: Das Thema der richtigen Unterwäsche ist wichtig und muss der aktuellen Lebenssituation der Frau angepasst werden. Für ein heranwachsendes Mädchen hat es eventuell einen anderen Stellenwert als für eine Frau, die gerade ein Kind geboren hat und sich im Wochenbett befindet und auch wiederum für eine Frau im höheren Alter, die möglicherweise auf Einlagen angewiesen ist. Prinzipiell können jedoch hinsichtlich Material, Passform und Tragedauer Empfehlungen gemacht werden.

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    Sind Tangas wirklich schädlicher als Panties?

    Frauen, die häufig zu wiederholten Infektionen im Intimbereich neigen, sollten dieses Kleidungsstück nur zu besonderen Anlässen tragen und im Alltag auf Alternativen, wie beispielsweise Panties zurückgreifen. Aufgrund des dünnen Materials und der Nähte kann es im Bereich des äußeren Genitales zu Reibungen bis hin zu Reizungen kommen, was wiederum Infekte begünstigt. Des Weiteren ist zu erwähnen, dass Bakterien aus dem Darm durch den eng anliegenden Stoff möglicherweise leichter in den Vaginalbereich kommen können.

    Welche Art von Unterwäsche ist aus gynäkologischer Sicht gar nicht zu empfehlen?

    Alle Arten von Unterwäsche, die vermehrtes Schwitzen fördern und somit ein feuchtes warmes Milieu schaffen, weiters Materialien und Wäschepassformen, die im Intimbereich reiben und somit Hautirritationen begünstigen, sowie zu eng anliegende Wäsche sind nicht zu empfehlen.

    Gynäkologin Dr. Katrin Baumgarten vom <a href="https://www.sante-femme.at/" target="_blank">Santé femme</a> Institut für Frauengesundheit
    Gynäkologin Dr. Katrin Baumgarten vom Santé femme Institut für Frauengesundheit
    Sante Femme

    Wieso ist die Passform der Unterhose so wichtig?

    Zu enge Unterwäsche ist unangenehm und durch das enge Anliegen des Materials oder allfälliger Nähte kann es zu Hautirritationen kommen, was in weiterer Folge zu Symptomen wie Juckreiz, Brennen oder Schmerzen im Intimbereich führen kann. Diese kleinsten Hautverletzungen können Eintrittspforten für Bakterien darstellen. Es ist daher auf gut sitzende, nicht zu enge Unterwäsche zu achten. Idealerweise kann man heutzutage schon auf nahtlose Unterwäsche zurückgreifen, die Druckstellen und Reibung minimiert.

    Ist Baumwollunterwäsche wirklich am besten?

    Atmungsaktive Baumwolle ist grundsätzlich das hautfreundlichste Material für die sensibelste Haut unseres Körpers. Synthetik fördert die Schweißproduktion und schafft daher ein feuchtes Milieu, welches wiederum das Bakterienwachstum fördert. Jede Frau hat jedoch in den verschiedenen Lebensphasen unterschiedliche Anforderungen an ihre Unterwäsche. Beispielsweise eine Frau im Wochenbett, eine Zeit in der jegliche Infektion zu vermeiden ist, sollte ausnahmslos auf Baumwolle zurückgreifen. Ebenso Frauen, die Schwierigkeiten haben den Harn zu halten, sollten auf atmungsaktive Stoffe achten. Falls es doch einmal synthetische Wäsche sein soll, dann sollte man darauf achten, dass zumindest der Schrittbereich aus Baumwolle hergestellt wurde. Wenn doch mal die gewünschte Unterhose nur in Synthetik erhältlich ist, wird es für eine gesunde Frau ohne Infektneigung auch kein Problem darstellen, diese zu besonderen Anlässen zu tragen. Die Alltagsunterwäsche sollte jedoch aus Baumwolle sein.

    Wie oft sollte man sein Höschen wechseln?

    Das tägliche Wechseln der Unterwäsche sollte Teil der Alltagsroutine jeder Frau sein. Nach Bedarf kann und soll natürlich öfters gewechselt werden, zum Beispiel nach dem Sport, bei starkem Schwitzen oder bei Verschmutzung der Unterwäsche. Lieber einmal zu oft, als einmal zu wenig. Schmutzige feuchte Wäsche fördert die Keimbildung und begünstigt Infekte.

    Sollte man nachts auf Unterwäsche verzichten?

    Da der Intimbereich den ganzen Tag normalerweise durch Unterwäsche und andere Kleidungsstücke "gut eingepackt" ist, sollte diesem Körperteil in der Nacht Frischluft gegönnt werden, um zu viel Feuchtigkeit und Wärme zu vermeiden. Das Tragen von Pyjamas, Nachthemden oder Ähnlichem ist bedenkenlos, jedoch sollte auf ein zusätzliches Höschen verzichtet werden.