Einen Tag nach dem spektakulären Einbruch im Pariser Louvre fahndet die Polizei mit Hochdruck nach den vier Tätern, die französische Kronjuwelen unschätzbaren Wertes erbeutet haben. Während der Louvre am Montag weiter geschlossen blieb, wurde heftig über die Sicherheit französischer Museen diskutiert. "Da haben wir versagt", räumte Justizminister Gérald Darmanin ein.
Er sorge sich, dass dieser Diebstahl im größten Museum der Welt auch einen Imageschaden nach sich ziehe, sagte Darmanin im Sender France Inter. Dies vermittele "ein sehr negatives Bild von Frankreich". Kulturministerin Rachida Dati räumte ein, dass der Schutz der Museen lange vernachlässigt worden sei. "Hier haben wir es mit organisierter Kriminalität zu tun, deswegen müssen wir jetzt die nötigen Mittel bereitstellen", sagte sie dem Sender Europe 1.
Wie berichtet, wurden zwei Vitrinen zerbrochen und wertvolle Kunstschätze entwendet.
Einer Mitteilung des Kulturministeriums zufolge hielten sich zum Zeitpunkt des Diebstahls in der Galerie d‘Apollon im Louvre fünf Security-Mitarbeiter auf – diese gingen jedoch nicht gegen die Räuber vor.
So steht in der Mitteilung: "Die Alarmanlagen am Außenfenster der Apollogalerie sowie an den beiden betroffenen Vitrinen wurden ausgelöst. Im Moment des Einbruchs, der besonders schnell und brutal war, griffen die fünf Museumsangestellten, die sich im Saal und in den angrenzenden Räumen befanden, sofort ein, um das Sicherheitsprotokoll anzuwenden: Kontaktaufnahme mit den Ordnungskräften und vorrangiger Schutz von Personen."
Folglich konnten die Räuber ungehindert ihren Diebstahl begehen, während die anwesende Security gemäß Protokoll handelte und andere Prioritäten verfolgte. Für den Fall, dass die Eindringlinge bewaffnet gewesen wären, konnten damit womöglich Verletzte oder gar Tote verhindert werden.