Egal ob es um spontane Outfit-Ideen, lateinische Inschriften am Kolosseum oder Sorgen ums Haustier geht: Der KI-Chatbot ist für die 20-Minuten-Community zur digitalen Gesprächspartnerin geworden. Damit ist sie nicht alleine. Ein neuer Bericht des Harvard Business Review zeigt, bei Anwendungen von KI stehen persönliche Themen an der Spitze der Top 100.
Nachdem "20 Minuten" in die privaten Notizen der Community geschaut hat, hat das Medium auf den Straßen von Zürich nachgefragt, was ist das Letzte, was ihr von einer KI wissen wolltet?
Tony (20) studiert Rechtswissenschaften an der Universität Zürich und nutzt ChatGPT vor allem fürs Studium. Doch kürzlich habe er ein privates kreatives Anliegen gehabt: "Ich wollte ein Bild mit dem Zitat 'Embrace the present moment' gestalten – inspiriert vom römischen Philosophen Marcus Aurelius." Solche motivierenden Zitatbilder seien auf Social Media beliebt. Auch modisch habe ihm der Chatbot schon weitergeholfen: "Ich habe gefragt, was zu meinen neuen Schuhen passt – die Style-Vorschläge waren top. Ich google eigentlich gar nicht mehr."
Für ein Date wollte Peter (27) ein wenig Unterstützung einer KI. "Ich wollte die Stimmung mit einer romanischen Schlafzimmer-Playlist auflockern." Diese habe er von ChatGPT zusammenstellen lassen. "Musik hilft dabei, das Erlebnis noch etwas schöner zu machen." Und tatsächlich, sagt er schmunzelnd, habe Lana del Rey, The Lumineers und Co. beim Sex "sehr geholfen."
Julius (30) und Dina (27) hätten einen kleinen Schockmoment gehabt, als ihr Hund eine halbe Kiwi aus dem Abfall schnappte. "Wir wussten, dass Schokolade für Hunde tödlich sein kann – aber Kiwi?" ChatGPT beruhigte sie: Die Kerne können etwas reizen, aber gefährlich ist es nicht.
Katharina (17) war kürzlich in Rom und hat sich gefragt, was der Schriftzug "Pont Max" am Petersdom bedeutet. ChatGPT klärte sie auf: Pontifex Maximus, der "oberste Brückenbauer" – im alten Rom ein religiöser Titel, heute Teil der Papstbezeichnung. "Ich nutze ChatGPT meist fürs Studium, aber die Antwort war so spannend, dass ich es künftig wohl auch öfter privat brauchen werde", fügt Katharina begeistert hinzu.
Sine (27) steckt mitten in der Schauspielausbildung – und musste auf das Skript eines Theaterstücks warten. "Ich wollte mich trotzdem schon vorbereiten." Ihre Lösung: KI nach den Figuren aus der Hochzeitsszene fragen. Privat lasse sie sich am liebsten Rezeptideen geben: "Wenn ich einen Apéro für meine Freunde plane oder einfach etwas für mich kochen will." Beispielsweise habe sie kürzlich nach zehn Rezepten für einen vegetarischen Nudelsalat gesucht.
Cedric (28) aus Winterthur hat ein konkretes Ziel: Er möchte Kampfmittelbeseitiger bei der Schweizer Armee werden. Dafür müsse er Französisch beherrschen – ChatGPT habe bei der Suche nach der passenden Sprachschule geholfen. "Schon crazy, wie KI bei so wichtigen Lebensfragen mithilft", meint er.