In Norditalien ist ein Fall aufgeflogen, der selbst erfahrene Ermittler fassungslos zurücklässt: Ein 57-jähriger Mann soll über Jahre hinweg die Pension seiner verstorbenen Mutter kassiert haben – und dafür nicht nur deren Tod verheimlicht, sondern sich sogar selbst als die Tote ausgegeben haben.
Der Mann aus Borgo Virgilio in der Provinz Mantua lebte allein in einem abgelegenen Landhaus. Laut Ermittlungen soll seine Mutter bereits 2022 eines natürlichen Todes gestorben sein. Doch anstatt den Tod zu melden, habe der Sohn den Leichnam verborgen, um weiterhin die monatlichen Pensionszahlungen zu erhalten. Drei Jahre lang soll die Leiche in seinem Haus gelegen haben.
Die Behörden gehen davon aus, dass der Krankenpfleger seine medizinischen Kenntnisse nutzte, um dem Körper Flüssigkeiten zu entziehen und so eine Mumifizierung einzuleiten – offenbar mit dem Ziel, die Zersetzung zu verhindern.
Das Täuschungsmanöver flog erst auf, als der Personalausweis der Mutter erneuert werden musste. Um die Auszahlung weiter zu sichern, erschien der 57-Jährige laut italienischen Medien verkleidet als seine Mutter bei der Meldebehörde – mit Perücke, Kleidern und Make-up.
Doch der Beamte wurde misstrauisch. Unter einem Vorwand bat er den Mann, am nächsten Tag wiederzukommen. Als der 57-Jährige erschien, wartete bereits die Polizei. Bei seiner Enttarnung erlitt er einen Schwächeanfall.
Kurz darauf durchsuchten Ermittler das Haus des Mannes – und machten die makabere Entdeckung: Der mumifizierte Körper der Frau stand im Wohnzimmer, an eine Wand gelehnt.
Nach außen hin war der Sohn jahrelang kaum aufgefallen: Im Ort galt er als zurückgezogen, niemand bemerkte offenbar das Verschwinden der Mutter.
Die Staatsanwaltschaft Mantua wirft dem 57-Jährigen nun mehrere Delikte vor, darunter Verbergung einer Leiche, Betrug und Urkundenfälschung. Im Krankenhaus von Mantua soll eine Obduktion klären, ob der Tod tatsächlich – wie bisher angenommen – im Jahr 2022 eingetreten ist und woran die Frau genau starb.